Der Journalist Lukas Wallraff, geboren 1970 in Nürnberg, arbeitet seit 1999 als Redakteur bei der Berliner "taz", zunächst im Inlandsressort und Parlamentsbüro, seit 2008 im Ressort taz.eins zuständig für Schwerpunkt- und Titelseiten. Er ist Absolvent der Deutschen Journalistenschulen in München.
Emil Nolde: Wichtige Debatte oder "Tugendhysterie"?
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Eine Berliner Nolde-Ausstellung sorgt für Debatten über dessen NS-Vergangenheit, die wir auch mit "taz"-Journalist Lukas Wallraf führen wollen. Auch Thema: der "Pro-Feminismus", die Tagung der Integrationsminister und die Überwachung durch Alexa.
Eine Ausstellung in Berlin widmet sich dem Maler Emil Nolde und thematisiert auch dessen NS-Vergangenheit. Bundeskanzlerin Angela Merkel hängte vor dem Beginn der Schau zwei Nolde-Bilder ab, die bisher in ihrem Büro im Bundeskanzleramt hingen. Das sei "Tugendhysterie", sagte der Historiker Michael Wolffsohn im Deutschlandfunk. Große Persönlichkeiten hätten nicht immer eine weiße Weste. Wir diskutieren mit unserem Studiogast, dem "taz"-Journalisten Lukas Wallraff, wie der Umgang mit der Erinnerung an verstrickte Künstler aussehen könnte.
Frauen als Vorbilder
Mit Frauen in Medien und Politik beschäftigt sich dieser Tage die Konferenz "fem.mit" in Leipzig. Einer der Vortragenden ist der Germanist Christoph May, der sich als "Pro-Feminist" wünscht, dass mehr Männer sich Frauen zum Vorbild nehmen. Ihn nervt die männerdominierte Kultur und er mahnt andere Männer dazu, sich zu verändern. Brauchen wir einen Pro-Feminismus?
Debatte über Zuwanderer
Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) will Einbürgerungen erleichtern. So sollen Zuwanderer mit "besonderen Integrationsleistungen" schon nach vier Jahren Aufenthalt in Deutschland Anspruch auf eine Einbürgerung haben. Bisher gilt eine Acht-Jahres-Frist für Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern, die bei besonderen Integrationsleistungen auf sechs Jahre verkürzt werden kann. Solche Forderungen werden derzeit bei der Integrationsministerkonferenz debattiert.
Abhören mit Alexa
Amazon schneidet jedes Gespräch über den Sprachassistenten Alexa mit. Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste zeigen jetzt, dass Nachrichtendienste sich unbedingt einen Zugang zu Amazon-Kunden verschaffen wollen. Taugt der Sprachassistent zum Lauschangriff?
Unser Kolumnist Udo Pollmer widmet sich in der "Mahlzeit" einem der brisantesten Gifte dieser Welt, dem Nervengift Tetrodotoxin. Es ist durch den japanischen Kugelfisch bekannt, der als Delikatesse gilt.
(gem)