Ist ein Teil der Gesellschaft nicht mehr erreichbar?
Familienministerin Franziska Giffey hat mit Menschen aus Chemnitz gesprochen: Was hat es gebracht? Das fragen wir den Publizisten Matthias Greffrath. Außerdem sprechen wir über den Nigeria-Besuch der Bundeskanzlerin, eine Studie über Flüchtlingsfeindlichkeit und die Folgen der Harry-Potter-Romane für die Lesekultur.
Nach den ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz hat Familienministerin Franziska Giffey (SPD) als erstes Mitglied der Bundesregierung die Stadt besucht. Sie legte Blumen an einem provisorischen Gedenkort für den niedergestochenen 35-Jährigen nieder, dessen Tod Rechte zum Anlass für Aufmärsche nahmen. Anschließend wollte sie Vertreter der Zivilgesellschaft treffen. Für Samstag hat die AfD mit der Pegida-Bewegung in Chemnitz zu einer weiteren Demonstration aufgerufen.
Von unserem Gast, dem Journalisten und Schriftsteller Matthias Greffrath, wollen wir wissen: Hat dieser Besuch der Ministerin etwas gebracht?
Der Wunsch nach "kultureller Schließung"
Außerdem diskutieren wir eine Studie der Universität Leipzig, die davon ausgeht, dass es sowohl die AfD als auch Flüchtlingsfeindlichkeit in Deutschland auf Dauer geben wird, da es bei einem Teil der Bevölkerung die kategorische Forderung nach "kultureller Schließung" gibt. Dieses Denken, so die These, verschwinde auch nicht mit einer besseren wirtschaftlichen Situation. Vor allem lasse es keinen Spielraum für Kompromisse, um diese Leute "zurückzugewinnen". Frage an Matthias Greffrath: Müssen wir akzeptieren, dass man einen Teil der Gesellschaft nicht mehr erreichen kann?
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zum Abschluss ihrer Westafrika-Reise zu Gast in Nigeria. Auch dort will sie im Gespräch mit der Regierung ausloten: Lassen sich für die Menschen dieses Landes Alternativen zur Auswanderung nach Europa entwickeln und vereinbaren?
Vor 20 Jahren erschien der erste Band von "Harry Potter" − der gewitzte Zauberlehrling hat mit Millionen verkauften Büchern auch viele deutsche Kinder ans Lesen herangeführt. Frage an unseren Gast: Warum ist Fantasy so populär und wie hat "Harry Potter" die Lesekultur insgesamt verändert?