Der Tag mit Paul Nolte

Gaulands Provokationen: Futter für die Medien?

Paul Nolte
Paul Nolte © Horst Galuschka / dpa
Moderator: Korbinian Frenzel |
Es ist ein Muster: AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland äußert sich skandalös und die Medien berichten breit darüber. In der ARD durfte Gauland seine Attacke gegen Staatsministerin Aydan Özoguz wiederholen. Muss das so sein?, fragen wir den Historiker Paul Nolte. Außerdem: Merkel stellt sich der Presse.
Eine Acht-Prozent-Partei beherrscht die Berichterstattung: AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland bekam am Montag bei Frank Plasbergs Talkshow "hart aber fair" wieder reichlich Sendezeit. "Ich muss mich bei Frau Özoguz nicht entschuldigen", sagte er. Zuvor hatte Gauland die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung bei einer Wahlkampfveranstaltung in Thüringen hart angegriffen: Man könne sie "in Anatolien entsorgen". Anlass war Özoguz' Standpunkt, wonach jenseits der Sprache "keine spezifisch deutsche Kultur identifizierbar" sei.
Warum lassen sich die Medien immer wieder auf Provokationen der AfD ein? Und wie sorgsam sind sie selbst mit ihrer Sprache - angesichts von Formulierungen wie "Dieser Politiker wurde nach Brüssel entsorgt"? Darüber sprechen wir mit unserem Studiogast, dem Historiker Paul Nolte.
Außerdem: Kim Jong Un hat erneut eine Rakete testen lassen - diesmal mit Flug über Japan. Wie gefährlich ist das und wie werden die USA reagieren? Sicherlich auch ein Thema zwischen Bundesaußenminister Gabriel und seinem US-Kollegen Rex Tillerson in Washington.
Nicht zuletzt: Angela Merkel und ihre Sommerpressekonferenz. Irgendwelche Überraschungen?

Paul Nolte ist Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin. Zuvor war er u.a. German Kennedy Memorial Fellow an der Harvard University. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u.a. "Generation Reform. Jenseits der blockierten Republik" sowie vor zwei Jahren "Demokratie. Die 101 wichtigsten Fragen". Nolte beschäftigt sich regelmäßig mit zeitgeschichtlichen Analysen.

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