Paul Nolte ist Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin. Zuvor war er u.a. German Kennedy Memorial Fellow an der Harvard University. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u.a. "Generation Reform. Jenseits der blockierten Republik" sowie vor zwei Jahren "Demokratie. Die 101 wichtigsten Fragen". Nolte beschäftigt sich regelmäßig mit zeitgeschichtlichen Analysen.
Von der Raute zum Stillstand
Nach der Bundestagswahl wird die Kritik an Angela Merkel lauter. Wir sprechen mit dem Historiker Paul Nolte darüber, wie die Bundeskanzlerin jetzt agieren wird. Weitere Themen sind der mediale Umgang mit der AfD, das Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak und der Islamisten-Prozess in Celle.
Nach den großen Verlusten bei der Bundestagswahl für die Union sprechen wir mit unserem Studiogast, dem Historiker Paul Nolte, über die wachsende Kritik am Regierungsstil von Angela Merkel. Unsere Hauptstadt-Korrespondentin Nadine Lindner ist heute im Deutschen Bundestag, wo die neu gewählten Abgeordneten aller Parteien einen ersten Blick in ihren neuen Arbeitsalltag wagen.
In der Debatte über den medialen Umgang mit der AfD hatte der Fotograf und Künstler Wolfgang Tillmans zu mehr Mäßigung aufgerufen. Es sei wichtig, nicht jeden Tabubruch zu einer Großdebatte zu machen. "Ich hoffe, die Medien werden der AfD in Zukunft dreizehn Prozent der Aufmerksamkeit geben und keine Minute und Zeile mehr", sagte Tillmans der Nacrichtenagentur dpa. Wir nehmen seine Forderung ernst und wollen im Gespräch mit Nolte einmal ausprobieren, welchen Effekt unsere Stoppuhr hat.
Wir beschäftigen uns auch mit dem umstrittenen Referendum im Nordirak, bei dem am Montag knapp fünf Millionen Kurden über die Unabhängigkeit Kurdistans abgestimmt haben - trotz internationaler Proteste und der Gefahr eines neuen Bürgerkrieges im Irak.
Ein weiteres Thema ist der Prozess gegen den Hildesheimer Hassprediger Ahmad Abdulaziz Abdullah A. alias Abu Walaa und vier weitere mutmaßliche Top-Islamisten, der heute vor dem Oberlandesgericht Celle begonnen hat. Unser Korrespondent Alexander Budde ist vor Ort und verfolgt das Verfahren.
