Ralph Bollmann, geboren 1969 in Bad Dürkheim, ist wirtschaftspolitischer Korrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" in Berlin, seit 2017 außerdem stellvertretender Leiter des Wirtschaftsressorts. Er studierte Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und Öffentliches Recht in Berlin, Bologna und Tübingen. 1997 trat er in die Redaktion der "tageszeitung" (taz) ein und beschäftigte sich schließlich als Chef des Parlamentsbüros vor allem mit der Politik der Kanzlerin.
Wie viel Macht hat die Kanzlerin in der Coronakrise?
31:46 Minuten
Beim Coronagipfel einigen sich Kanzlerin und Länderchefs auf den Status Quo. Ist es gefährlich, dass Föderalismus die Coronapolitik von Angela Merkel ausbremst? Außerdem: Wie geht es weiter an den Schulen? Obamas Memoiren rügen Trump und loben Merkel
Eigentlich hätte Angela Merkel beim Coronagipfel am Montag gern schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie beschlossen. Doch viele Länder bremsen – und am Ende einigen sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten darauf, erstmal alle Regeln des Lockdown Lights wie bisher fortzuführen: Statt Beschlüssen gibt es erstmal nur Appelle an die Bürgerinnen und Bürger. Erst in zehn Tagen, beim nächsten Treffen, soll ein längerfristiger "Corona-Winterfahrplan" vorgestellt werden. Und dann womöglich auch neue Regeln.
Der Föderalismus hindert die deutsche Regierungschefin daran, ihre Vorstellung einer angemessenen Coronapolitik zügig umzusetzen: Ist das gut, weil Macht demokratisch beschränkt wird und eine ausgewogene Politik entsteht? Oder ist es gefährlich, weil die Pandemie schnelles Handeln erfordert? Darüber sprechen wir mit dem Journalisten Ralph Bollmann.
Weitere Themen der Sendung:
- Schule und Corona: halbierte Klassen, strenge Quarantäne-Regeln?
- Obamas politische Memoiren "Ein verheißenes Land"
- Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe: Die Spur führt nach Berlin-Neukölln
- Blockade des EU-Haushalts durch Polen und Ungarn wegen Rechtsstaatsgebot