Stefan Gosepath lehrt am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gerechtigkeit, Gleichheit, Menschenrechte, Verantwortung, Demokratie, Theorien der Vernunft und Rationalität, Moralphilosophie, Ethik und Handlungstheorie. Zuletzt war er Visiting Scholar am Department of Philosophy der New York University und der Columbia University.
Wie viel Stress macht die deutsche Identität?
31:01 Minuten
Migranten, Ostdeutsche, Westdeutsche - wie viele Gruppenzuordnungen hält eine demokratische Bevölkerung aus? Außerdem geht es um die Berufswahl von Mädchen und Jungen, den Umgang mit der AfD und einen Auftritt der früheren SPD-Chefin Nahles.
"Wir sind das Volk" - das war der Slogan der Demonstranten in der DDR im Herbst 1989. "Fremd im eigenen Land" - diese Phrase haben Heidelberger Rapper in den 90ern geprägt. Beide Slogans werden inzwischen von der AfD und rechten Gruppen politisch vereinnahmt. Im Gespräch mit dem Philosophen Stefan Gosepath widmen wir uns am 58. Jahrestag des Mauerbaus diesen rhetorischen Verschiebungen.
Deutschland ist lange schon ein Einwanderungsland, stellt die Politologin Naika Foroutan fest. 40 Prozent der Schulkinder haben einen so genannten Migrationshintergrund. Die Frage nach dem Deutschsein führe bei vielen aber mittlerweile zu "Identitätsstress", weil die Teilhaberegeln in der "postmigrantischen Gesellschaft" neu verhandelt würden. Auch das ist Thema in der Sendung.
Wir berichten über die "Handlungsempfehlungen für den Umgang mit der AfD" der Amadeu Antonio Stiftung.
Es geht um Rollenbilder und Berufswahl. Denn die so genannten Männerberufe werden weiterhin nur zögerlich von jungen Frauen erobert, stellt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag fest.
Für die frühere SPD-Chefin Andrea Nahles gilt das zwar nicht. Allerdings treibt sie das Thema Gleichberechtigung noch immer um. Gestern trat Nahles im Kloster Maria Laach auf und ließ sich unter anderem über "Männer-Netzwerke" aus.