Stefan Weber, geboren 1967 in Aachen, ist ein deutscher Islamwissenschaftler und seit 2009 Direktor des Museums für Islamische Kunst in Berlin. Er ist außerdem Honorarprofessor am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin und leitete zudem Restaurierungs- und Museumsprojekte im Libanon und in Syrien.
Die Kraft der Kultur im politischen Machtstreit
Angesichts des Unionsstreits erinnert unser Studiogast, der Direktor des Berliner Museums für Islamische Kunst, Stefan Weber, daran, dass kulturelle Bildung dabei helfen kann, politische Polarisierung zu überwinden. Weitere Themen sind der Krieg in Syrien und der Gerichtstermin des Lifeline-Kapitäns in Malta.
Der CSU-Chef verschiebt seinen Rücktritt und will ein letztes Mal mit der Kanzlerin beraten. Sollte es dann keine Einigung geben, ist bislang das weitere Vorgehen offen. Kulturelle Bildung könne politische Polarisierung überwinden helfen, sagt unser Studio-Gast, Stefan Weber, Direktor des Berliner Museums für Islamische Kunst im Deutschlandfunk Kultur. Zugeschaltet wird unser Bayern-Korrespondent Michael Watzke, der angesichts des Unions-Streits ein Psychogramm des CSU-Vorsitzenden und Bundesinnenministers Horst Seehofer zeichnet. Ob er heute zurücktritt oder sogar die Koalition sprengt, wird uns in der Mittagssendung beschäftigen.
Der Krieg in Syrien
In Syrien scheint Präsident Assad vor einem wichtigen Sieg zu stehen. Seine Truppen erobern die Region Daraa im Süden des Landes mehr und mehr zurück - dort, wo 2011 die Proteste gegen Assad begannen. Weber hat in Damaskus gelebt und kennt das Land. Er fürchtet um die Zerstörungen des Kulturgutes in der Kriegsregion und hat eine entsprechende Datenbank aufgebaut. Wir sprechen mit ihm auch über die Frage, ob eine Zukunft mit Präsident Assad doch besser ist als ein nicht enden wollender Krieg in Syrien.
Lifeline-Kapitän vor Gericht
Ein weiteres Thema ist die heutige Anhörung des deutschen Kapitäns Claus-Peter Reisch vor einem Gericht in Malta. Er hatte das Rettungsschiff "Lifeline" gesteuert und muss sich nun für die Rettung von rund 230 Migranten vor der libyschen Küste rechtfertigen. Das Schiff der Dresdner Mission Lifeline war fast eine Woche auf Hoher See blockiert und durfte schließlich in Malta anlegen. Die Regierung in Valletta fordert die Beschlagnahmung der "Lifeline". Die NGO weist alle Vorwürfe zurück. (gem)