Tilman Spengler, geboren 1947 in Oberhausen und promovierter Sinologe, hat am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften sowie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften geforscht. Er war 30 Jahre lang einer der Herausgeber des "Kursbuch", begleitete Politiker auf China-Reisen, arbeitete für Rundfunk und Fernsehen, drehte eine Reihe von Dokumentarfilmen und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem die Romane "Lenins Hirn" und "Der Maler von Peking".
"America First" auf dem Prüfstand
Ob die Erfolge in der Wirtschaftspolitik von Präsident Donald Trump sich heute auf die Wahlergebnisse in den USA auswirken, diskutieren wir mit dem Publizisten Tilman Spengler. Weitere Themen sind Menschenrechte in China, der Streit um rechte Bücher und die französische Forderung nach einer "europäischen Armee".
Donald Trumps Motto "America First" erweist sich in der Wirtschaftspolitik als erfolgreich, wenn man allein auf die Zahlen blickt. Die Arbeitslosigkeit ist gesunken und es sind viele neue Jobs, vor allem in der Fertigungsindustrie und im Dienstleistungssektor, entstanden. Über die Frage, wie nachhaltig diese Wirtschaftserfolge in den USA sind, sprechen wir anlässlich der heutigen Zwischenwahlen mit unserem Studiogast, dem Publizisten Tilman Spengler. Der Sinologe sieht auch den Handelsstreit mit China mit einiger Sorge. Aber vor allem treibt den China-Kenner die ausweglose Menschenrechtslage in dem Riesenreich um.
Streit um rechte Bücher
Nachdem die Autorin Margarete Stokowski eine Lesung in der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl abgesagt hat, gibt es eine Debatte darum, wie die Geschäfte mit rechten Büchern umgehen sollten. Die Kolumnistin hatte kritisiert, dass Werke von Alexander Gauland oder aus dem umstrittenen Antaios Verlag bei Lehmkuhl ganz normal zum Verkauf angeboten würden und sogar in einem Regal zusammen stünden, das mit der Beschriftung "neue Rechte, altes Denken" versehen sei. Spengler gibt ihr Recht und findet die Argumentation des Buchhändlers eher schlicht, der zur Auseinandersetzung mit rechten Werken rät. Wir schalten den Geschäftsführer der Schwabinger Buchhandlung live in die Sendung.
Armee für Europa
Ein weiteres Thema ist die jüngste Forderung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die EU solle eine eigene europäischen Armee bilden. Ohne eine "echte europäische Armee" könnten sich die Europäer nicht verteidigen, sagte Macron in einem Interview. Mit Blick auf Russland, das zur Bedrohung werden könne, sollten sich die Europäer nicht allein auf die USA verlassen.