Tilman Spengler, geboren 1947 in Oberhausen und promovierter Sinologe, hat am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften sowie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften geforscht. Er war 30 Jahre lang einer der Herausgeber des "Kursbuch", begleitete Politiker auf China-Reisen, arbeitete für Rundfunk und Fernsehen, drehte eine Reihe von Dokumentarfilmen und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem die Romane "Lenins Hirn" und "Der Maler von Peking".
China bestimmt seine Zukunft
In China ist die Kommunistische Partei zum Parteitag zusammengekommen. Unser Gast, der Sinologe Tilman Spengler, wird das Spektakel für uns analysieren. Außerdem in der Sendung: Deutscher Herbst, Sondierungsgespräche zu Jamaika und Männer, die sich für ein Problem halten.
Alle fünf Jahre hält die Kommunistische Partei in China einen einwöchigen Parteitag ab, auf dem die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Nun ist es wieder soweit: 89 Millionen Parteimitglieder blicken auf 2300 tagende Deligierte in Peking. Und auf Staats- und Parteichef Xi Jinping, der seine Genossen in der Eröffnungsrede aufforderte, "höchst wachsam" zu sein. Man müsse entschieden gegen alles angehen, was die Partei untergrabe. Was der mächtigste Mann des Riesenreichs konkret fürchtet, besprechen wir in Studio 9 heute Mittag mit dem Sinologen Tilman Spengler.
Außerdem in der Sendung: Heute jährt sich zum 40. Mal einer der bewegtesten und bewegendsten Tage der deutschen Nachkriegsgeschichte. Am 18. Oktober 1977 wird die gekaperte "Landshut" gestürmt, drei inhaftierte RAF-Gründer bringen sich daraufhin in Stuttgart-Stammheim um, und Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer wird ermordet. Wir fragen Tilman Spengler, wie er die damalige Zeit erlebt hat.
Zudem schalten wir zu unserer Berichterstatterin im Hauptstadtbüro, Barbara Schmidt-Mattern, die uns erste Eindrücke vom Beginn der Sondierungsgespräche zur möglichen Jamaika-Koalition vermitteln wird. Last but not least wollen wir in der Sendung Antworten auf zwei weitere Fragen finden: Sollte man, wie jetzt aus Sachsen-Anhalt gefordert, die Tagesschau abschaffen? Und wem nützt es, dass sich Männer auf Twitter unter #Ihave dazu bekennen, Teil einer sexistischen, von Männern dominierten Gesellschaft zu sein?