Ulrich Khuon ist Intendant des Deutschen Theaters in Berlin. Er hat Jura, Theologie und Germanistik studiert, bei der Badischen Zeitung war er in den 70er-Jahren Theater- und Literaturkritiker. Anfang der 80er-Jahre wechselte er an das Stadttheater Konstanz, wo er erst mehrere Jahre als Chefdramaturg arbeitete, bevor er Intendant wurde. Im Anschluss ging er ans Schauspielhaus Hannover und übernahm 2000/2001 die Nachfolge von Intendant Jürgen Flimm am Hamburger Thalia Theater. Seit 2009 ist er in Berlin und seit 2017 auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins.
Wandel als Dauerzustand: Wie wirkt das Theater ein?
Klimakrise, Automatisierung, soziale Umbrüche: Wir sind ständigem Wandel ausgesetzt. Was sollte dabei das Theater leisten? Das fragen wir DT-Intendant Ulrich Khuon. Außerdem: Frankreich im Taumel, Gleichberechtigung in der digitalen Welt und die Serviette als Symbol.
Frankreich und seine Gelbwesten: gestartet als Widerstandsbewegung gegen höhere Kraftstoffsteuern, gehen mittlerweile Unzufriedene aller Couleur auf die Straße. Präsident Macron steht unter Druck und macht Zugeständnisse. Eine Folge: Frankreich reißt 2019 die Defizitgrenze. Trägt Deutschland an der Entwicklung eine Mitschuld, weil die Kanzlerin den Präsidenten in seinen Reformbemühungen immer wieder bremste?
Politisch engagierte Kunst?
Das Deutsche Theater Berlin setzt seit Jahren Themen in der politischen Debatte, aktuell durch "Let Them Eat Money. Welche Zukunft?", eine Inszenierung von Regisseur Andres Veiel. Es ist der Versuch, sich die möglichen Auswirkungen der akuten Krisen vorzustellen. Ist politisch engagierte Kunst heute unverzichtbar?
Ein Jahr "Pro Quote Bühne"
Vor einem Jahr wurde "Pro Quote Bühne" gegründet, um mehr Gleichberechtigung an Theatern herbeizuführen. Eines der Grundprobleme bleibt die Machtfülle der zumeist männlichen Intendanten. Was hat sich am Deutschen Theater geändert?
Frauen und Digitalisierung
Um Geschlechtergerechtigkeit ist es in vielen Ländern nicht gut bestellt. Das zeigt eine Studie des Weltwirtschaftsforums. Danach wirkt sich Automatisierung unverhältnismäßig stark auf Bereiche aus, die traditionell von Frauen besetzt sind. In den so genannten MINT-Berufen fehlen Frauen generell. Geraten sie in Zeiten fortschreitender Digitalisierung wieder ins Hintertreffen?
Sinnbild Serviette
Manche nehmen die Küchenrolle, andere kunstvoll gefaltetes Papier oder gebügelten Stoff: Was Servietten über gesellschaftliche Transformation verraten, erfahren Sie in dieser Sendung.