Ursula Weidenfeld ist Wirtschaftsjournalistin, Publizistin und Moderatorin. Sie studierte Wirtschaftsgeschichte, Germanistik und Volkswirtschaft an den Universitäten Bonn und München. Von 1992 bis 97 war Weidenfeld Korrespondentin und stellvertretende Ressortleiterin bei der "Wirtschaftswoche", bevor sie zum "Tagesspiegel" nach Berlin ging. 1999 wechselte sie in das Gründungsteam der "Financial Times Deutschland", wo sie das Unternehmens-Ressort leitete. Ende 2001 kehrte sie zum Tagesspiegel zurück und wurde 2004 stellvertretende Chefredakteurin. Von 2008 bis 2009 Chefredakteurin der Zeitschrift Impulse und schrieb eine regelmäßig Kolumnen fürs Handelsblatt. Heute ist sie als freie Journalistin, Publizistin und Moderatorin für verschiedene Medien tätig.
Freihandel als Status Quo?
Vom Freihandel profitieren nicht nur die Industrienationen, sondern grade auch die Ärmsten – davon ist die Wirtschaftsjournalistin Ursula Weidenfeld überzeugt. Umso mehr wundert sie sich, dass es für solche Wirtschaftsvereinbarungen immer wieder Kritik hagelt. Die kommt zum Beispiel von den Demonstranten gegen den G20-Gipfel in Hamburg, den Angela Merkel heute morgen offiziell eröffnet hat. Derweil diskutieren viele noch über die Eskalation zwischen Demonstranten und Polizisten am Vorabend.
Schon kurz nach Beginn hatte die Polizei die Demo "Welcome to hell" laut Augenzeugen gestoppt. Die Beamten versuchten, Vermummte im "Schwarzen Block" vom Tross der übrigen Demonstranten zu trennen. Als das nicht gelang, lösten sie den Demonstrationszug auf, mit Wasserwerfern und Tränengas. Dabei und in den Stunden danach gab es viele Verletze, die Nacht in Hamburg endete mit brennenden Autos und eingeschlagenen Scheiben. Einige Beobachter sprachen von einer Eskalation, die die Polizei provoziert habe.
Unmittelbar vor dem G20-Treffen haben Japan und die EU sich auf die Grundzüge eines lange verhandelten Freihandelsabkommens geeinigt. Viele Demonstranten beim G20 Gipfel in Hamburg sind überzeugt: Mehr Freihandel bedeutet mehr Globalisierung, bedeutet mehr soziale Ungleichheit und weniger Gerechtigkeit. Ursula Weidenfeld fragt sich, woher dieses Freihandel-Bashing kommt und stellt die Frage: Protektonismus oder Freihandel?
Außerdem: Eine neue Ausstellung im Berliner Humboldt Forum fragt, wie wir unsere Kinder schützen - und wann wir sie vor zuviel Schutz schützen müssen.
Und Udo Pollmer beschäftigt sich in "Mahlzeit" mit unappetitlichen Lippenbekenntnissen der Prominenz.