Vanessa Vu, geboren 1991 in Eggenfelden als Kind vietnamesischer Eltern, lebte die ersten Jahre ihres Lebens in einem bayerischen Asylbewerberheim. Sie studierte in München und London Ethnologie und Völkerrecht sowie Südostasien-Studien mit Schwerpunkt auf Ethnizität. Vu arbeitet derzeit als Redakteurin für Politik- und Gesellschaftsthmen bei "Zeit-Online" und betreibt den Podcast "Rice and Shine". 2018 erhielt sie für ihre Reportage "Meine Schrottkontainerkindheit" den renommierten Theodor-Wolff-Preis.
Wie ergeht es Geflüchteten in Ankerzentren?
Thema heute ist der Familiennachzug für Asylsuchende und die sogenannten Ankerzentren in Bayern. Außerdem beschäftigen wir uns mit Whistleblower Edward Snowden, der seit fünf Jahren in Moskau ausharrt, und mit kostenlosen Kita-Plätzen.
Die Journalistin Vanessa Vu verbrachte die ersten Jahre ihrer Kindheit in einem bayrischen Asylbewerberheim. Sie kann also nachempfinden, was Flüchtlinge, die auf ihren Bescheid warten und hoffen, heute empfinden. Deshalb sprechen wir heute mit ihr über ihre eigenen Erfahrungen und über folgende Themen:
Neuregelung zum Familiennachzug: 1000 Menschen pro Monat dürfen als Familienmitglieder von Asyl suchenden Flüchtlingen nach Deutschland nachziehen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Schon jetzt liegen an die 30.000 Anträge dafür vor. Wie gerecht ist die neue Regelung der Bundesregierung?
Umstrittene Ankerzentren
Ankerzentren für Geflüchtete in Bayern: Sie stehen für "Zentrum für Ankunft, Entscheidung, Rückführung (AnkER)" und sind heftig in die Kritk geraten, weil ungewiss ist, was die Asylsuchenden dort erwartet - und welche Zusstände dort herrschen werden.
Weitere Themen:
Fünf Jahre Exil: Der Whistleblower Edward Snowden lebt seit fünf Jahren in Moskau, weil ihn in seiner Heimat USA eine hohe Gefängnisstrafe oder gar die Todesstrafe erwartet. Noch bis 2020 gewährt die russische Regierung ihm Asyl. Was danach passiert, ist unklar. Könnte er in einem EU-Land Zuflucht finden? Das fordern Politiker wie der Grüne Hans-Christian Ströbele. Doch das würde ein Whistleblowergesetz voraussetzen, das es noch immer nicht gibt.
Sind kostenlose Kitas sinnvoll?
Neues Kita-Gesetz in Berlin: Seit dem 1. August zahlen Berliner Eltern keine Kita-Gebühren mehr. Das freut viele - nicht nur finanziell schwache Eltern, die ohnehin finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung bekommen, sondern auch Mittelstandseltern, für die die Gebühren für mehrere Kita-Kinder bislang einen großen Posten im Familienbudget darstellten. Aber wie sinnvoll sind kostenlose Kitas wirklich?