Der Ethnologe und Kulturwissenschaftler Wolfgang Kaschuba, geboren 1950, ist Abteilungsleiter im Institut für Migrationsforschung (BiM) der Berliner Humboldt-Universität. Er ist zudem Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission und sitzt im Rat für Migration.
Merkel reist zu Nahost-Krisengespräch nach Moskau
31:56 Minuten
Nach einer gemeinsamen Linie sucht Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Arbeitsbesuch in Moskau. Wir sprechen darüber mit dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Kaschuba. Weitere Themen sind der Flugzeug-Abschuss in Iran, die Regierungsbildung in Thüringen, das Grünen-Jubiläum sowie das britische Königshaus.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der russische Präsident Wladimir Putin kommen heute in Moskau zu einem Gespräch über die Bürgerkriege in Syrien und Libyen sowie den Iran-Konflikt zusammen. Mitglied der deutschen Delegation ist auch Außenminister Heiko Maas (SPD). Wir sprechen über Chancen und Risiken dieses Dialogs mit dem Ethnologen und Kulturwissenschaftler Wolfgang Kaschuba. Findet sich in Moskau ein Weg aus der Krise?
Die Führung in Teheran hat nun doch eingeräumt, für den Absturz des ukrainischen Passagierflugzeugs mit 176 Opfern verantwortlich zu sein. Das Militär habe die Maschine "unabsichtlich" abgeschossen, es handele sich um einen "menschlichen Fehler", hieß es im iranischen Staatsfernsehen. Die iranische Regierung hatte bisher ein Verschulden abgestritten. Nun versicherte sie, die Verantwortlichen innerhalb des Militärs würden zur Rechenschaft gezogen. Präsident Hassan Ruhani versprach eine gründliche Untersuchung. Wieso dieser Kurswechsel?
Annäherung in Erfurt
In Thüringen erzielte die Linkspartei von Ministerpräsident Ramelow mit SPD und Grünen inzwischen eine Grundsatzeinigung über eine Minderheitsregierung. Die Linkspartei erklärte, der Vertrag zwischen den drei Parteien sei "im Prinzip durch". Auch SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee betonte, noch offene Details seien "nicht kriegsentscheidend". Ist damit eine "Projekt-Regierung" von Linken und der CDU vom Tisch?
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Grünen anlässlich des 40. Jahrestags ihrer Parteigründung eine historische Leistung bescheinigt. Die Partei ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Unser Studiogast Kaschuba sieht darin aber auch die Gefahr zu großer Kompromissfähigkeit, die Inhalte schwächen könnte. Hat sich die Partei bereits zu stark von ihrem Ursprung entfernt?
Erhöhter Druck auf Prinz Harry
Seit Prinz Harry und Herzogin Meghan ihren Rückzug aus der ersten Reihe des britischen Königshauses angekündigt haben, ist die Aufregung groß. Prinz Charles drohte den beiden mit einem Zahlungsstopp, wie die Zeitung "Times" berichtete. Offenbar wurde er ebenso wie die Königin Elisabeth II von der Mitteilung des Paares überrascht. Handelt es sich um einen emanzipatorischen Akt oder reinen Egoismus?
(gem)