Folge 51

Sprechchöre auf der Bühne: Die Kraft der Gruppe

44:10 Minuten
Auf einer Theaterbühne stehen Kinder unterschiedlichen Alters und strecken die Hand zur Faust geballt nach oben.
„Rights for Children": die UN-Kinderrechtskonvention als Chortheaterprojekt. © Berta PR / Produktion
Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp · 15.11.2022
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Chöre gehören seit der Antike zum Theater. In den letzten Jahren sind sie wieder populär geworden. Wofür steht ein Chor? Wie funktioniert er? Wie wird man als Einzelne/r in der Gemeinschaft sichtbar? Antworten von Christine Groß und Alexander Weise.
Eine Gruppe auf der Bühne, die gemeinsam spricht: Allenthalben wird im Theater eine „Renaissance der Chöre“ ausgerufen. Auch derzeit finden sich auf deutschsprachigen Bühnen viele Arbeiten, in denen der Chor im Zentrum steht. Die polnische Regisseurin Marta Górnicka arbeitet ausschließlich mit Sprechchören und an der Idee einer neuen Gesellschaft. Bei Ulrich Rasches skandieren die Protagonisten im Gleichschritt, Alexander Weise lässt dieser Tage einen Kinderchor die UN-Kinderrechtskonvention vortragen. Und auch an der Volksbühne hat der Chor schon lange einen festen Platz: bei René Pollesch, vormals auch bei Herbert Fritsch oder Christoph Marthaler. 

Platz für den Einzelnen

Wir haben zwei Expertinnen in Sachen Chor eingeladen, um zu klären, woher die Faszination für den Chor kommt. Wie funktioniert ein Chor? Was hat es mit dem Abgeben der Kontrolle in der Gruppe auf sich? Und was verspricht das Eintauchen in die Masse – Geborgenheit, Stärke? Oder geht dabei das Individuelle verloren? Wie wird man als Einzelne/r in der Gemeinschaft sichtbar?
Die Schauspielerin Christine Groß hat viele Jahre die Chöre für den Regisseur Einar Schleef einstudiert, der als Meister des Chorischen gilt - aber auch mit vielen anderen bekannten Regisseurinnen und Regisseuren gearbeitet, darunter Frank Castorf, Sebastian Baumgarten, Karin Henkel und René Pollesch. Der Schauspieler und Kirchenmusiker Alexander Weise kam durch den Regisseur Ulrich Rasche zur Chorleitung an der Volksbühne Berlin und hat seitdem mehrfach Chöre für Produktionen einstudiert. Groß und Weise verraten uns, warum sie die Arbeit mit dem Chor so schätzen.

Wer macht den Theaterpodcast?
Einmal im Monat greift der Theaterpodcast die wichtigen Debatten rund um das Theater und seine Macherinnen und Macher auf. Über die Kunst und den Betrieb, in dem immer noch zu wenig Frauen das Sagen haben, sprechen zwei Theaterredakteurinnen: Susanne Burkhardt vom Deutschlandfunk-Kultur-Theatermagazin Rang 1 und Elena Philipp vom Onlineportal nachtkritik.de.

Susanne Burkhardt studierte Kulturwissenschaft, Betriebswirtschaft und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und in London (Middlesex University). Sie ist Diplom-Medienberaterin und begann ihre Radiokarriere als Hörspielregieassistentin beim Sender Freies Berlin (später RBB). Nach einem Volontariat beim Deutschlandradio ist sie seit 2001 Redakteurin, Autorin und Moderatorin bei Deutschlandfunk Kultur.

Elena Philipp studierte in Freiburg Politik und Soziologie, entschied sich nach einer Regiehospitanz aber für ein Studium der Theater-, Film- und Literaturwissenschaft in Berlin. Dort arbeitete sie für Tanzfestivals, war Mitgründerin eines Literaturmagazins und eines Text-Ton-Festivals und etablierte beim Literaturwettbewerb Open Mike das Livebloggen. Seit 2006 schreibt sie für Tageszeitungen und Fachmedien über Theater und Tanz. 2017 wurde sie Redakteurin beim Online-Theaterfeuilleton nachtkritik.de.

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