Der Traum vom ewigen Leben
Der Traum von der Unsterblichkeit ist so alt wie die Menschheit selbst. Doch nie zuvor in der Geschichte waren Forschung und Medizin dem Geheimnis von Altern und Langlebigkeit so dicht auf der Spur wie heute: Spezielle Gene hoch betagter Menschen wurden entdeckt. Und im vergangenen Jahr ging der Nobelpreis für Medizin an Wissenschaftler, die wichtige Erkenntnisse aus der molekularen Altersforschung lieferten - und damit dem Traum vom endlos langen Leben neue Nahrung gaben.
Auch die Anti-Aging-Medizin suggeriert, dass bestimmte therapeutische Verfahren vor Alterungsprozessen und der Anfälligkeit für Krankheiten schützen. Ein langes, beschwerdefreies Leben wird in Aussicht gestellt - und der Tod rückt scheinbar in immer weitere Ferne.
Warum aber wollen wir das natürliche Ende unseres Lebens nicht wahrhaben und streben stattdessen nach unendlicher Verlängerung? Liegt es am Größen- und Machbarkeitswahn der modernen Medizin? An der Unfassbarkeit des Todes, die nach Sigmund Freud dazu führt, dass jeder im Unbewussten von seiner Unsterblichkeit überzeugt ist? An der wachsenden Zahl ungläubiger Menschen, die nicht an ein Weiterleben nach dem Tod glauben? Oder aber an gesellschaftlichen Idealen wie Erfolg, Leistung, Fitness, Stärke und Potenz, die Altern und Sterben ausblenden? Und schließlich: Was wäre, wenn wir tatsächlich 200 Jahre oder länger leben könnten? Welche ökonomischen, ökologischen und sozialen Folgen hätte das für die Menschheit?
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat
Links:
Homepage von Wilhelm Schmid
Homepage von Thomas Macho
Homepage von Alfried und Silvia Längle
Literaturtipps:
Julian Barnes: "Nichts, was man fürchten müsste"
Kiepenheuer & Witsch, 19,95 Euro
Gustav Theodor Fechner: "Das Büchlein vom Leben nach dem Tode"
Insel Verlag, 12,90 Euro
Michel de Montaigne: "Essais"
Insel Verlag, 6,95 Euro
Pim van Lommel: "Endloses Bewusstsein"
Walter Verlag, 16,95 Euro
Seneca: "Von der Kürze des Lebens"
dtv, 6,00 Euro
Hinweis:
Bitte schicken Sie Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik und Ihr Lob an unsere
E-Mail-Adresse: zeitfragen@dradio.de
Warum aber wollen wir das natürliche Ende unseres Lebens nicht wahrhaben und streben stattdessen nach unendlicher Verlängerung? Liegt es am Größen- und Machbarkeitswahn der modernen Medizin? An der Unfassbarkeit des Todes, die nach Sigmund Freud dazu führt, dass jeder im Unbewussten von seiner Unsterblichkeit überzeugt ist? An der wachsenden Zahl ungläubiger Menschen, die nicht an ein Weiterleben nach dem Tod glauben? Oder aber an gesellschaftlichen Idealen wie Erfolg, Leistung, Fitness, Stärke und Potenz, die Altern und Sterben ausblenden? Und schließlich: Was wäre, wenn wir tatsächlich 200 Jahre oder länger leben könnten? Welche ökonomischen, ökologischen und sozialen Folgen hätte das für die Menschheit?
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