Der überflüssigste Film des Jahres

Von Jörg Taszman |
Im Berliner Ortsteil Friedrichshagen gibt es ein Strandbad und dort angeblich einen Hai. Zur Freude der örtlichen Provinzpolitiker, die nun endlich mal Schlagzeilen produzieren können. Das ist der Plot der neuen Komödie von Leander Haußmann. Unser Kritiker meint: langweilig, bescheuert und gnadenlos schlecht.
Es gibt Komödien, die tun einfach nur weh. "Hai-Alarm am Müggelsee" empfiehlt sich so leider als der unkomischste, langweiligste und überflüssigste Film des Jahres. Der "Plot" ist ebenso überschaubar wie bescheuert. Im Berliner Ortsteil Friedrichshagen gibt es ein Strandbad und dort angeblich einen Hai. Den hat in jungen Jahren der aus den USA zurückgekehrte Haifischjäger Snake Müller dort ausgesetzt. Zur Freude der örtlichen Provinzpolitiker gibt es nun Badeverbot und Hai-Alarm. Und jeden Tag Volks- und Sauffest. So gerät Friedrichshagen endlich in die Schlagzeilen und kann es denen in Berlin oder am Wannsee mal so richtig zeigen…

Was als Home Movie auf Video im kleinsten Kreise der an diesem Machwerk Beteiligten noch durchgegangen wäre oder als Idee im tiefsten Suff wirkt, ist auf der Leinwand nur noch peinlich. Da hatten große Jungs, die nicht älter werden wollen, wohl jede Menge Spaß. Der überträgt sich nur leider keine einzige Sekunde auf den Zuschauer.

Und so sind die sonst wirklich talentierten Darsteller um Henry Hübchen, Michael Gwisdek, Tom Schilling und Benno Führmann alle durch die Bank gnadenlos schlecht. Von der Nicht-Regie Leander Haußmanns und dem unterirdisch albernen Drehbuch von Ko-Autor Sven Regener ganz zu schweigen. So kann man 2,8 Millionen Euro auch in den Strandsand setzen. Ein ganz anderer Gruselfilm ohne rettenden Trashfaktor.

Deutschland 2012; Regie: Leander Haußmann; Hauptdarsteller: Uwe Dag Berlin, Henry Hübchen, Michael Gwisdek
Das Drehbuch für "Hai-Alarm am Müggelsee" schrieb Sven Regener (l.), Regie führte Leander Haußmann
Das Drehbuch für "Hai-Alarm am Müggelsee" schrieb Sven Regener (l.), Regie führte Leander Haußmann© dpa / picture alliance / Jörg Carstensen