Am Abend werden die Preise in Saarbrücken verliehen. Wer gewonnen hat und wie man die Entscheidungen der Jury zu lesen hat, hören Sie dann in "Fazit" ab 23 Uhr.
Festival Max-Ophüls-Preis setzt auf Regisseurinnen
Saarbrücken ist wieder Zentrum des deutschsprachigen Films. Während des Filmfestivals-Max-Ophüls Preis sucht die Branche nach neuen Talenten und mutigen Stimmen, die den deutschen Film aufmischen. Dabei dominieren 2017 die Frauen vor und hinter der Kamera.
Wer war Max Ophüls?
Im März jährt sich der 60. Todestag des Namenspatrons des Festivals, der gleichzeitig einer der wichtigsten deutschen Regisseure des 20. Jahrhunderts war: Max Ophüls. Geboren in Saarbrücken, wurde er später mit Filmen wie "Lola Montez", "Pläsier" oder "Der Reigen" weltbekannt.
Seit 1980 trägt dieses jährlich stattfindende Festival an der Saar seinen Namen. Aber leider kennen die wenigsten Nachwuchsregisseure das Werk von Max Ophüls.
Eine Veranstaltung in Saarbrücken will das ändern.
Eine Veranstaltung in Saarbrücken will das ändern.
Regisseur Christoph Hochhäusler wird Max Ophüls‘ Meisterwerk "Madame De …" (1953) vor Publikum intensiv besprechen und so nochmal auf die heutige Relevanz dieses Regisseurs hinweisen. Kurz davor spricht Christoph Hochhäusler mit uns.
Weibliche Selbstfindung und jugendliche Gefühlspanoramen
Oliver Baumgarten programmiert seit vielen Jahren das Festival Max-Ophüls-Preis. Traditionell kommt er kurz vor der Preisverleihung zu uns in den Ü-Wagen und deutet den aktuellen Jahrgang.
Wir fragen ihn, ob es ein bewusstes Statement ist, dass gleich zehn von fünfzehn Filmen von Frauen stammen und ob dahinter nicht auch die neue Festivalleiterin steckt, die so auch eine neue Festivalagenda durchsetzt.
Liebe als jugendliches Machtgefüge in "Siebzehn"
Monja Art hat mit ihren Spielfilmdebüt "Siebzehn" dieses Jahr in Saarbrücken einen bestechend ehrlichen Blick in das Gefühlsleben von österreichischen Teenagern geworfen. In verstohlenen Blicken zeichnet sie ein Generationenporträt, das von stürmischen Begehren dominiert wird.
Mit uns spricht sie über die Liebe als verkitschten Jugendtraum und warum gerade unter Teenagern der Traum der ersten Liebe so häufig zu einem Machtkampf wird.
Der Blick der Kinder auf die Welt in "Königin von Niendorf"
Joya Thome ist die Tochter des bekanntesten deutschen Indie-Regisseurs Rudolf Thome. Ihr Spielfilm "Die Königin von Niendorf" nimmt einige visuelle Muster des Vaters auf, lässt sie aber in einer ganz eignen Filmsprache aufgehen. Sie beobachtet ein kleines Mädchen in der brandenburgischen Provinz, das einen Sommer lang das Innenleben des Dorfes kennenlernt.
Thome spricht im Vollbild-Interview über ihren Film, das Drehen mit Kindern und den Versuch den kindlichen Blick auf die Leinwand zu bannen.
Das Gesicht des jungen deutschen Films
Luise Hayer ist aus dem jungen deutschen Kino nicht mehr weg zu denken. Letztes Jahr war sie im grandiosen "Fado" zu sehen. Dieses Jahr ist sie gleich in drei Spielfilmen mit dabei. Regisseure lieben ihre natürliche Art, ihren Mut und ihre Ausstrahlung.
Mit uns spricht sie über ihre Rollen und den steilen Karriereweg in die Spitze der deutschen Darsteller Riege.
Grenzen der Willkommenskultur in "Club Europa"
Den vielleicht gegenwärtigsten Film hat Franziska M. Hoenisch gedreht. Ihr Werk "Club Europa" sollte man als intelligentes Pendant zum Komödien-Hit "Willkommen bei den Hartmanns" begreifen. Dabei zeigt Hoenisch, wie eine Berliner WG einen Flüchtling aufnimmt und mit der Zeit an den Folgen ihrer gut gemeinten Entscheidung auseinanderfällt.
Hoenisch spricht mit uns über diesen Mikrokosmos, die schwierigen Entscheidungen junger Menschen die "einfach nur helfen wollen" und den Mut einen Film komplett in einer WG spielen zu lassen.