Das Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument und als barrierearmes Textdokument.
Jack Kerouac und die Beat-Autoren
Sie wollten schreiben, wie sich Bebop anhört: hart, fordernd, atemlos. Die US-Amerikaner Jack Kerouac, William S. Burroughs und Allen Ginsberg verkörpern die Beat-Generation der Nachkriegszeit. Abenteuerlustig machten sie sich auf, die Welt aus den Angeln zu heben.
1944 - eine neue Musik ist zu hören, in San Francisco und in New York, zentriert um Musiker wie Charlie Parker. Man nennt diese Art des Spielens Bop, oder Bebop. Die Musik ist hart, sie ist fordernd, sie ist atemlos. Sie gibt dem Swing den Abschiedskuss.
Sexuelle Freiheit, Drogen, Jazz
1944 - drei Studenten lernen sich an der Columbia Universität in New York kennen, schließen Freundschaft: Allen Ginsberg, William S. Burroughs, Jack Kerouac. Sie wollen schreiben, wie die jungen Jazz-Musiker spielen. Schon bald spricht man von der Beat-Generation.
Abenteuerlustig, rücksichtslos und auf eine sehr amerikanische Art romantisch machten sie sich auf, die Welt aus den Angeln zu heben. Sie rebellieren gegen die USA der Nachkriegszeit, gegen Prüderie und Anti-Kommunismus. Für sie zählen räumliche Weite, sexuelle Freiheit, Drogen, Jazz- und Bebop-Musik. Und das sorgt in den USA des Puritanismus und der McCarthy-Ära für Skandale.
"Du bist ein Genie, jederzeit"
"Sich allem ergeben, offen sein, zuhören", ist eine von Jack Kerouacs "Regeln des Schreibens" ("Belief & Technique For Modern Prose"). "Erzähle die wahre Geschichte der Welt als inneren Monolog", "Hab keine Furcht, kein Schamgefühl, wenn es um die Würde Deiner Erfahrung geht" und "Du bist ein Genie, jederzeit" sind weitere, so der Autor von "Desolation Angels".
Nicht-literarischer Hilfsmittel, die Jack Kerouac beim Schreiben dienlich waren: Portwein, Marihuana, Benzedrine, Peyote, Sex, Bebop, Whiskey, Burgunder aus Kalifornien, Majoun, ein Konfekt aus Honig, Gewürzen und Marihuana, Meditationen, Tonbandgerät und Mikrofon, christlich-katholische Religion und Buddhismus.
Geblieben ist ein Sound in der Literatur, der bis heute Wirkungen zeigt durch die Aufwertung des Zufälligen, Alltäglichen etwa und den bedingungslosen Einsatz des erzählerischen Ichs. (lk)