Deutsch-syrische Beziehung

Mach's gut, Habibi

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Kleine Gasse in der Altstadt von Damaskus am Abend © Foto: Stephanie Doetzer
Von Stephanie Doetzer |
Wer ist auf der richtigen Seite im Syrien-Krieg? Für den ehemaligen Freund der Journalistin Stephanie Doetzer ist die Sache klar: Er ist im Widerstand gegen Assad. Sie hingegen sieht nicht nur die Regierung, sondern auch die Opposition kritisch.
Während einer Studentenparty in Frankreich lernt Stephanie Doetzer 2002 jemand kennen. Einen Syrer mit einer "großen, schönen Nase". Beide reden miteinander, verlieben sich - aber verabschieden sich ohne Kontaktadressen auszutauschen. Zurück in Deutschland lernt sie Arabisch und macht sich mehr als zwei Jahre später auf die Suche nach ihm. Beim Wiedersehen ist beiden klar, dass es tausend Gründe gibt, warum eine Beziehung kompliziert wäre. Ein Paar werden sie trotzdem.
Der Oppositionelle und die Zweiflerin
Einige Jahre später arbeitet Stephanie Doetzer als Journalistin für deutsche und internationale Medien. Die Beziehung mit ihrem damaligen Freund endete nach ein paar Jahren, doch Syrien bleibt ihr arabisches Lieblingsland. Der Krieg bringt beide wieder in Kontakt. Er ist inzwischen Oppositioneller und organisiert Widerstand gegen Syriens Präsident Assad. Sie dagegen zweifelt an den Rebellen und an der Idee einer schnellen Revolution - und wird in seinen Augen zur Feindin.
"Früher dachte ich, das Schwierigste am Journalismus sei es, die Wahrheit herauszufinden. Aber das Schwierigste ist, etwas zu schreiben, was diejenigen hassen, die man selbst am liebsten hat", resümiert Stephanie Doetzer.
Ihr Feature "Mach's gut, Habibi" lief 2014 erstmals bei DRadio Wissen. Am 24. März 2015 erhielt sie dafür in London den CNN Journalist Award 2015. Zu ihren Schwerpunkten gehören Islaminterpretationen junger Muslime, interkulturelle Kommunikationsprobleme und religiöse Regelbrüche.
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Die Journalistin Stephanie Doetzer© Foto: Stephanie Doetzer