Deutsche Aids-Stiftung beklagt "neue Nachlässigkeit" im Umgang mit HIV
Nach Ansicht von Ulrich Heide, dem geschäftsführendem Vorstand der Deutschen Aids-Stiftung, gibt es in Deutschland eine "neue Nachlässigkeit" im Umgang mit der tödlichen Krankheit. Anlässlich der Veröffentlichung des Welt-Aids-Berichts in New York sagte Heide, "potenziell Betroffene" schützten sich weniger konsequent vor der Immunschwäche als noch vor einigen Jahren.
Nach Angaben von Heide ist die Anzahl der geschätzten Neuinfektionen seit dem Jahr 2000 von rund 1.800 auf rund 3.000 in 2007 gestiegen. Hauptsächlich betroffen von der Krankheit seien immer noch Männer, die Sex mit Männern hätten, sagte Heide im Deutschlandradio Kultur. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Partner zu treffen, der infiziert ist, sei wesentlich größer als in anderen Teilen der Bevölkerung. Dennoch sei auch bei Frauen die Anzahl der Neuinfektionen in den letzten Jahren gestiegen. Sie machten inzwischen 20 bis 25 Prozent aller Neuinfektionen aus.
Als größte Problemgruppe beschrieb Heide homosexuelle Männer um die 40. Hier sei das Schutzverhalten nicht mehr so konsequent, "wie es noch vor einigen Jahren war", sagte er. Deswegen müsse nach "neuen Botschaften gesucht werden". Die Prävention müsse wieder stärker in den Alltag integriert werden.
Insgesamt habe die Aufmerksamkeit für die Krankheit nachgelassen, so Heide: "Der Aufmerksamkeitspegel zu HIV und Aids nimmt ab." Das gelte auch für die Medien. Seit 1996 gebe es zudem Behandlungsmöglichkeiten gegen die Krankheit. Vielen Erkrankten gehe es jetzt durch neue Therapien besser und sie könnten mit Aids deutlich länger leben.
"Das wird oft missdeutet als Heilung", sagte Heide. Und selbst bei denen, die wüssten, dass es keine Heilung gibt, "herrscht manchmal das Argument vor: So schlimm ist es dann auch nicht." In Deutschland habe sich die Immunschwäche weniger stark ausgebreitet als noch vor 20 Jahren befürchtet worden sei. Auch das trage dazu bei, dass das Problem nicht mehr so stark wahrgenommen werde.
Das vollständige Interview mit Ulrich Heide können Sie mindestens bis zum 29. Dezember 2008 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )
Als größte Problemgruppe beschrieb Heide homosexuelle Männer um die 40. Hier sei das Schutzverhalten nicht mehr so konsequent, "wie es noch vor einigen Jahren war", sagte er. Deswegen müsse nach "neuen Botschaften gesucht werden". Die Prävention müsse wieder stärker in den Alltag integriert werden.
Insgesamt habe die Aufmerksamkeit für die Krankheit nachgelassen, so Heide: "Der Aufmerksamkeitspegel zu HIV und Aids nimmt ab." Das gelte auch für die Medien. Seit 1996 gebe es zudem Behandlungsmöglichkeiten gegen die Krankheit. Vielen Erkrankten gehe es jetzt durch neue Therapien besser und sie könnten mit Aids deutlich länger leben.
"Das wird oft missdeutet als Heilung", sagte Heide. Und selbst bei denen, die wüssten, dass es keine Heilung gibt, "herrscht manchmal das Argument vor: So schlimm ist es dann auch nicht." In Deutschland habe sich die Immunschwäche weniger stark ausgebreitet als noch vor 20 Jahren befürchtet worden sei. Auch das trage dazu bei, dass das Problem nicht mehr so stark wahrgenommen werde.
Das vollständige Interview mit Ulrich Heide können Sie mindestens bis zum 29. Dezember 2008 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )