Deutsche Kriegsreporter: Berichterstattung nicht unausgewogen
Zum Tag der Pressefreiheit haben deutsche Reporterinnen und Reporter in der Ukraine Vorwürfe zurückgewiesen, die Berichterstattung zum Angriffs-Krieg Russlands sei unausgewogen. Sie kämpfe nicht an der Seite der Ukraine, sagte Katrin Eigendorf vom ZDF bei einer Digitalkonferenz des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger. Es sei aber auch nicht ihre Aufgabe, die Lügen von Herrn Lawrow oder Herrn Putin als eine Perspektive auf die Realität darzustellen. "Bild"-Reporter Paul Ronzheimer erklärte, wie wichtig es sei, mit den Menschen vor Ort zu sprechen. Gerade die Aussagen der Soldaten zeichneten häufig ein anderes Bild als die der offiziellen ukrainischen Stellen. Der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitrij Muratow gab zu bedenken, dass die "Zerstörung der Pressefreiheit" den Angriff auf die Ukraine erst möglich gemacht habe. Wörtlich sagte der Chefredakteur der inzwischen eingestellten russischen Zeitung "Nowaja Gazeta" in einer Videobotschaft für den Norddeutschen Rundfunk: "Propaganda ist der Koch des Krieges. Propaganda ist der Krieg selbst."