Auf der Website des Vereins findet man umfangreiches Material und einen Film zum Thema: "Der Balkon" ist bis zum 11. April als kostenloser Stream verfügbar.
Drängen auf eine erinnerungspolitische Wende
09:49 Minuten
Obwohl der nationalsozialistische Terror in Griechenland besonders brutal war, wird er in Deutschland kaum thematisiert. Eine Initiative der Grünen will das nun ändern. Die langjährige Abgeordnete Hilde Schramm begrüßt die Forderungen.
"Claudia Roth hat sehr betont, wie sie sich schämt für die Verbrechen, aber auch für die Demütigungen, die die griechische Seite über Jahrzehnte mit ihren Forderungen und der Zurückweisung ihrer Forderungen erhalten hat", kommentiert Hilde Schramm vom Verein Respekt für Griechenland einen Antrag, den die Grünen in den Bundestag eingebracht haben. Darin geht es um die deutschen Kriegsverbrechen in Griechenland vor 80 Jahren, die mit dem Einmarsch der Wehrmacht am 6. April 1941 begannen.
Drei Jahre lang versetzte die deutsche Armee dann gemeinsam mit SS und Gestapo das Land in Angst und Schrecken. Es gab Massaker, Erschießungen und Plünderungen. Hunderttausende Zivilisten fielen den Verbrechen zum Opfer. Fast alle griechischen Juden wurden deportiert und ermordet. Der nationalsozialistische in Terror war in Griechenland besonders brutal.
Entschädigungszahlungen und Restitutionen
Das Thema finde in Deutschland bislang kaum Beachtung, weder in den Medien, noch in der Politik, geschweige denn in den Schulbüchern, sagt die langjährige Grünen-Abgeordnete und frühere Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses.
Die Initiative der Grünen vom 25. März könnte eine Wende sein: "Es gab noch nie eine Debatte über Griechenland im Bundestag und die Schäden und die möglichen Forderungen. Das muss man sich mal vorstellen. Insofern ist allein, dass es die gab, schon gut", so Schramm.
Sie begrüßt auch die Forderungen der Grünen, die über reine Erinnerungspolitik hinausgingen, wie zum Beispiel Kompensationszahlungen sowie individuelle Entschädigungszahlungen für die Opfer der NS-Verbrechen und deren Kinder, die bislang noch nicht oder unzureichend entschädigt wurden.
Schramm befürwortet auch den Ruf nach sozial-medizinischer Unterstützung für noch lebende Opfer und deren Nachkommen, genauso wie Restitutionen an die jüdischen Gemeinden in Griechenland sowie Zukunftsinvestitionen für die Städte, Dörfer und Regionen, die unter der deutschen Besatzung schwer gelitten haben und vollständig oder teilweise zerstört wurden.
(ckr)