Als ich mir wie Michael Jackson ein T-Shirt zerriss ...
Das Magazin "Rolling Stone" fand seine Texte "gefühlsduselig". Doch Tiemo Hauer, Nachwuchs-Hoffnung der deutschen Musikszene, stört das kein bisschen. Musik sei immer mit Gefühlen verbunden, sagt er: "Die einen empfinden das als gefühlsduselig, die anderen als total bewegend."
Die deutsche Pophoffnung Tiemo Hauer ist schon in jüngeren Jahren gern aufgetreten. Als Kind sah er ein Video von Michael Jacksons "Earth Song" im Fernsehen, bei dem sich dieser das T-Shirt zerriss – was dazu führte, das sich Hauer vor den Spiegel stellte und es dem Popstar gleichtat. Wenn er heute Video-Mitschnitte seiner Jackson-Playback-Auftritte auf Familienfeiern sehe, frage er seine Eltern immer, "warum, zum Teufel, sie mich nicht davon abgehalten haben".
Heute liebt er die Moll-Klänge von Sigur Rós
Inzwischen 24 Jahre alt, ist seine derzeitige Lieblings-Band alles andere als Jackson-kompatibel: Hauer schwelgt am liebsten in den Moll-Klängen von Sigur Rós. Wahrscheinlich deswegen sind Hauers Texte auch gern melancholisch.
Auf die Frage, warum Hamburg die Stadt war, in der Anfang der 1990er-Jahre der Diskursrock mit deutschen Texten begründet wurde, hat Hauer eine einfache Antwort: In seiner Heimstadt Stuttgart sei damals einfach noch zu viel Schwäbisch gesprochen worden.