Deutsche Sky-Serie "Hausen"

Horror im Plattenbau

09:13 Minuten
Der Schauspieler Charly Hübner in einer Szene der Serie "Hausen", die bei Sky zu sehen ist.
Gruseln im Plattenbau: Charly Hübner als Hausmeister in "Hausen". © Sky Deutschland / Lago Film / Reiner Bajo
Till Kleinert im Gespräch mit Max Oppel |
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Die erste große Horror-Serie "made in Germany" geht bei Sky mit viel Vorschusslorbeeren an den Start. Im "Hausen"-Skript hat der Autor Till Kleinert seine eigenen Kindheitserlebnisse in einem Plattenbau verarbeitet.
Ein Hochhaus am Rande Berlins - die Bewohner verarmt, das Haus verfällt. Es ist kalt und feucht, die Heizung funktioniert nicht mehr. In dieses desolate Setting ziehen der 16-jährige Juri und sein Vater Jaschek (Charly Hübner).
Jaschek tritt hier seinen neuen Job als Hausmeister an. Bald überschlagen sich die rätselhaften Ereignisse. Schicksalsgemeinschaften bilden sich im Haus. Auch eine Art Nazimob organisiert sich. Juri kommt rasch dahinter: Das Haus zehrt vom Leid seiner Bewohner. Und der Horror nimmt seinen Lauf.
"Hausen" ist Qualitätsfernsehen mit hohen Schauwerten und prominenter Besetzung. Es ist auch der Versuch, das in Deutschland lange brachliegende Horrorgenre auf internationales Niveau zu heben, dabei aber ganz bewusst hier in Deutschland, in einer von sonderbaren Ost-Images durchzogenen Gegenwart, zu bleiben.

Hohenschönhausen gab der Serie den Namen

Till Kleinert, der die Serie gemeinsam mit Anna Stoeva geschrieben hat, ließ sich von eigenen Kindheitserinnerungen inspirieren: 1984 zog er als vierjähriger Knirps mit seiner Mutter in einen neuen Plattenbau im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen. Daher der Titel der Serie - "Hausen".
Die Gehwege seien damals noch im Bau und alles etwas unheimlich gewesen. "Dieser Block war zum Zeitpunkt unseres Einzugs zwar brandneu, aber er wirkte bereits irgendwie verfallen oder unfertig, wie ein Relikt aus einer untergegangenen oder zumindest im Untergang befindlichen Welt", erinnert sich Kleinert.

Mehr Aufmerksamkeit für Autorinnen und Autoren

Warum er sich ausgerechnet das Horror-Genre ausgesucht hat, erklärt der Autor so:
"Jeder Erzähler filtert die Wirklichkeit auf unterschiedliche Weise, und was im Filter hängen bleibt, ist dann der persönliche Ausdruck. Und offenbar begreife ich die Welt am besten - und kann auch am besten von ihr erzählen - wenn ich sie mir als Gruselgeschichte denke."
Am Skript seien neben ihm und Anna Stoeva noch weitere Autorinnen und Autoren beteiligt gewesen - das sei eine sehr gute und fruchtbare Zusammenarbeit gewesen. Kleinert hat selbst auch schon Regie geführt, bei "Hausen" sei die Aufgabentrennung zwischen ihm und Regisseur Thomas Stuber aber ganz klar gewesen.
Insgesamt wünsche er sich mehr Sichtbarkeit für die Autorinnen und Autoren, so Kleinert - und dass deren Arbeit mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücke. Gerade dann, wenn eine Serie so viel Aufmerksamkeit bekomme wie jetzt "Hausen".
(mkn/thg)
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