Deutsche Welle-Mitarbeiter gegen Abschaffung deutschsprachiger Programme
Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW) warnen vor der drohenden Abschaffung der deutschsprachigen Programme in ihrem Sender. Es könne nicht sein, dass ein von deutschen Steuerzahlern finanziertes Unternehmen Journalisten entlasse, um im Ausland billigere Arbeitskräfte zu finanzieren, die dort in der jeweiligen Landessprache berichteten und keinerlei Kenntnisse von deutscher Politik und Kultur hätten, schreiben sie in einem Offenen Brief. Sie appellieren an Politik und Rundfunkrat, die vom DW-Gesetz geschützten deutschsprachigen Programme zu unterstützen. "Eine Deutsche Welle ohne Deutsch können wir uns nicht vorstellen und erachten sie auch nicht für sinnvoll - vor allem in Zeiten des dringend benötigten Zuzugs von Fachkräften aus dem Ausland." Ohne die Zulieferung deutschsprachiger Nachrichten, Berichte und Videos des Fernsehprogramms würden auf Dauer auch die Zugriffszahlen der deutschen Onlineseite massiv einbrechen, die bisher zu den bestgeklickten der DW gehörten, heißt es weiter. Die DW ist ein öffentlich-rechtlicher Sender, der sich jedoch nicht aus dem Rundfunkbeitrag, sondern aus Steuergeldern des Bundes finanziert. Der deutsche Auslandssender hatte im März mitgeteilt, dass das deutsche TV-Programm gestrichen werden soll. Insgesamt müssen demnach im kommenden Jahr 20 Millionen Euro eingespart werden, knapp fünf Prozent des Gesamtetats von 406,5 Millionen Euro.