Ein Gespräch mit dem Jury-Mitglied des Buchpreises, Claudia Kramatschek, hören Sie in der Sendung "Fazit" ab 23:05 Uhr.
Die Longlist steht
Jenny Erpenbeck, Ilija Trojanow und Feridun Zaimoglu sind dabei: Zusammen mit 17 weiteren Autoren stehen sie auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2015. Und konkurrieren damit um den Preis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres. Der Sieger wird im Oktober zur Frankfurter Buchmesse gekürt.
Die Jury für den Deutschen Buchpreis hat am Mittwoch die 20 Titel der Longlist veröffentlicht. Unter den Nominierten für den Preis 2015 sind Alina Bronsky, Jenny Erpenbeck, Valerie Fritsch, Steffen Kopetzky, Ilija Trojanow, Ulrich Peltzer, Clemens J. Setz und Feridun Zaimoglu. Nicht dabei sind Klaus Modick ("Konzert ohne Dichter") und Ralf Rothmann ("Im Frühling sterben"), die beide seit Wochen auf der Bestsellerliste stehen. Ralf Rothmann, der einen der meistdiskutierten Romane des Jahres geschrieben hat, hat trotz Jury-Aufforderung sein Drama über den Zweiten Weltkrieg nicht eingereicht.
Historische Stoffe und Liebesromane seien auf der Buchliste häufig vertreten, sagen Barbara Wahlster und Kolja Mensing aus unserer Literatur-Redaktion. Dass das Buch "Bodentiefe Fenster" von Anke Stelling auf der Liste steht, darüber ist Kolja Mensing etwas erstaunt - an diesem Buch gefalle ihm, dass es so "böse und gemein" sei. Für Barbara Wahlster war es auffällig, dass viele kleinere, nicht so bekannte Verlage auf der Liste vertreten seien. Übereinstimmungen zur "Deutschlandradio-Kultur-Liste" gab es drei,
berichten die beiden im Gespräch (Audio)
: Jenny Erpenbeck, Valerie Fritsch und Ulrich Peltzer. Bereits einige Tage vor der Bekanntgabe der offiziellen Liste stellte Deutschlandradio Kultur seine eigene Longlist zusammen.
Für den diesjährigen Deutschen Buchpreis reichten 110 Verlage aus Deutschland, der Schweiz und Österreich insgesamt 167 Romane ein. Aus der Longlist gehen die sechs Titel der sogenannten Shortlist hervor, die am 16. September bekannt gegeben wird. Diese sechs Titel kommen ins Finale am 12. Oktober in Frankfurt. Dann wird der Sieger gekürt.
Preisverleihung findet am 12. Oktober statt
Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2015, am Vorabend der Frankfurter Buchmesse, statt. Der Preisträger beziehungsweise die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro- und in der Regel winkt auch ein Platz auf der Bestsellerliste. Die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.
Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben. Er will den besten Roman in deutscher Sprache des Jahres küren. Der Deutsche Buchpreis gilt inzwischen als wichtigste Auszeichnung in der Branche. Die Besetzung der siebenköpfigen Jury wechselt jährlich.
Im vergangenen Jahr gewann Lutz Seiler den Preis für seinen auf Hiddensee spielenden DDR-Aussteigerroman "Kruso".
Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2015:
- Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe (Kiepenheuer & Witsch, August 2015)
- Ralph Dutli: Die Liebenden von Mantua (Wallstein, August 2015)
- Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (Knaus, August 2015)
- Valerie Fritsch: Winters Garten (Suhrkamp, März 2015)
- Heinz Helle: Eigentlich müssten wir tanzen (Suhrkamp, September 2015)
- Gertraud Klemm: Aberland (Droschl, Februar 2015)
- Steffen Kopetzky: Risiko (Klett-Cotta, Februar 2015)
- Rolf Lappert: Über den Winter (Carl Hanser, August 2015)
- Inger-Maria Mahlke: Wie Ihr wollt (Berlin Verlag, März 2015)
- Ulrich Peltzer: Das bessere Leben (S. Fischer, Juli 2015)
- Peter Richter: 89/90 (Luchterhand, März 2015)
- Monique Schwitter: Eins im Andern (Droschl, August 2015)
- Clemens J. Setz: Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (Suhrkamp, September 2015)
- Anke Stelling: Bodentiefe Fenster (Verbrecher Verlag, März 2015)
- Ilija Trojanow: Macht und Widerstand (S. Fischer, August 2015)
- Vladimir Vertlib: Lucia Binar und die russische Seele (Paul Zsolnay, Februar 2015)
- Kai Weyand: Applaus für Bronikowski (Wallstein, März 2015)
- Frank Witzel: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 (Matthes & Seitz, Februar 2015)
- Christine Wunnicke: Der Fuchs und Dr. Shimamura (Berenberg, März 2015)
- Feridun Zaimoglu: Siebentürmeviertel (Kiepenheuer & Witsch, August 2015)
Mehr Infos zum Deutschen Buchpreis auf der Webseite des Preises