Welche Bücher unsere Lesart-Redaktion wichtig findet, hat sie auf ihrer eigenen Longlist festgehalten.
"Der Preis soll Aufmerksamkeit kanalisieren"
Heute wurde die Longlist des Deutschen Buchpreises veröffentlicht: 20 Romane, aus denen die Jury zur Frankfurter Buchmesse den Sieger auswählt. Der Preis soll vor allem den Verkauf der Bücher ankurbeln, sagt Literaturkritiker Jörg Magenau.
Recht ausgewogen - wie meistens: So beurteilt unser Literaturkritiker Jörg Magenau die heute veröffentlichte Longlist des Deutschen Buchpreises. Gleichwohl fehlen nach seiner Meinung wichtige Romane unter den 20 Titeln: etwa "Der letzte Ort" von Sherko Fatah. Andere Bücher stünden erwartungsgemäß darauf: Lutz Seilers "Kruso" zum Beispiel oder Thomas Hettches "Pfaueninsel".
"Ob sie die auswürfeln oder ob sie sich prügeln?"
Die Verlage hätten insgesamt 176 Titel eingereicht, aus denen sieben Juroren ihre Favoriten auswählten. Wie, weiß auch Magenau nicht: "Ob sie die auswürfeln, ob sie sich prügeln oder ob sie die wirklich lesen und die besten finden - das ist ihre Sache." Allerdings glaubt er, dass die Jury nur eine kleine Auswahl gelesen habe - weshalb auch das Versprechen, den "besten Roman" zu prämieren, vollmundig sei.
Aufmerksamkeit mit allen Vor- und Nachteilen
Der Deutsche Buchpreis sei vor allem ein Verkaufspreis, betont Magenau: "Nicht zufällig ist es auch der Preis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der ihn herausgibt. Er soll die Aufmerksamkeit kanalisieren - und das schafft er mit allen Vor- und Nachteilen, die das hat."