Kuriose Kinowelt
Der Deutsche Filmpreis ist der mit fast drei Millionen Euro höchstdotierte deutsche Kulturpreis. Die Kinokritiker von Deutschlandradio Kultur haben die Entscheidungen der Jury bewertet, Preisträger gesprochen und den großen Gewinner "Die Andere Heimat" gelobt.
Er war der große Gewinner und hat nicht nur die Goldene Lola gewonnen, sondern auch die Lola für die beste Regie und fürs Beste Drehbuch. Der Film "Die Andere Heimat" von Edgar Reitz hat auch Susanne Burg, Moderatorin im Deutschlandradio Kultur überzeugt.
Der Film biete einen intensiven Blick auf Deutschland als Auswandererland im 19. Jahrhundert. Edgar Reitz ist inzwischen 81 Jahre alt, ein distinguierter älterer Herr, kommt eigentlich immer sehr bescheiden. Dennoch präsentierte er sich beim Filmpreis doch ein strahlender und durchaus selbstbewusster Sieger. Der Meister nannte den Film "ein Projekt, das mich schon seit über 20 Jahren begleitet".
Acht Lolas für den Alpenwestern
Ein zweiter großer Gewinner war "Das Finstere Tal". Der Alpenwestern erhielt acht Lolas, darunter die Silberne Lola, den Preis für den besten Nebendarsteller, nämlich Tobias Moretti. In dem Film geht es um ihn und andere düstere Gestalten, die 1875 ein österreichisches Dorf in Schach halten.
Sieben Millionen Zuschauer und nur ein einziger Preis
"Das Finstere Tal" und "Die Andere Heimat" sind zwei Gewinnerfilme, die unterschiedlicher nicht sein können. Noch stärker ist der Kontrast zu "Fack Ju Göhte". Die Schulkomödie von Bora Dagtekin wurde von sieben Millionen Zuschauern gesehen und war damit der erfolgreichste deutsche Film des vergangenen Jahres. "Fack Ju Göhte" war vier Mal nominiert beim Deutschen Filmpreis und hat letztlich nur einen Preis bekommen, mit dem die Filmakademie herzlich wenig zu tun hat, nämlich den Publikumspreis.