Die Künstlerin mit dem Stein auf dem Kopf
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Der deutsche Pavillon auf der Biennale in Venedig spielt mit Identitäten. Kuratorin Franciska Zólyom erläutert, warum sich die Künstlerin Natascha Süder Happelmann hinter einer skurrilen Maske verbirgt - und wie dies zum Pavillon-Konzept passt.
Für die Bespielung des deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig habe man ein Konzept über Identitäten, Integration und Abgrenzung entwickelt, sagt die Kuratorin Franciska Zólyom im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur.

Franciska Zolyom ist die Kuratorin des deutschen Beitrags für die Kunst-Biennale Venedig© Sebastian Willnow/dpa
Gestaltet wurde der Pavillon von der Künstlerin Natascha Süder Happelmann. Sie trägt bei Interviews einen Stein aus Pappmaché auf dem Kopf und hat eine Sprecherin, die alle Fragen beantwortet. Zólyom erklärt das mit problematischen Gepflogenheiten im Kunstbetrieb:
"Als wir zusammen anfingen zu arbeiten, wurde uns klar, dass es sehr schwierig ist, eine Stimme zu haben, eine Stimme hörbar zu machen. Im Kunstbetrieb ist es oft so, dass Künstler von Kuratoren beschrieben werden, während sie anwesend sind. Das ist eine sehr merkwürdige Form der Doppelung."

Eine InstalIation mit Stein und undichter Staumauer von Natascha Süder Happelmann im deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig 2019.© Vladimir Balzer/Deutschlandradio
Seit Oktober 2018, bei der ersten Vorstellung des Konzepts, habe man Filme und Fotografien veröffentlicht, die den Weg nach Venedig zeigten, berichtet die Kuratorin. Dieser führte zuerst nach Süddeutschland, zu Erstaufnahmelagern für Flüchtlinge, den sogenannten Ankerzentren.
Schließlich habe man den Pavillon dann als "Ankersentrum" der Öffentlichkeit übergeben, so Zólyom: mit einem "s" statt einem "z" – um zu zeigen was passiert, wenn man einen Buchstaben verschiebt.

Klanginstallation "Tribute to Whistle" im deutschen Pavillon.© Clauda Wheeler/Deutschlandradio