"Der ist verrückt, der Schweinsteiger …"
Die Bilanz des deutschen Fußball-Teams gegen Portugal ist positiv: neun Siege, fünf Unentschieden, drei Niederlagen. In den letzten drei Spielen gelangen dem DFB-Team sieben Treffer, an sechs war Bastian Schweinsteiger beteiligt.
Bundestrainer Joachim Löw betont immer wieder, es sei nicht entscheidend, wer spielt, sondern dass diejenigen, die spielen, das Richtige tun. Vielleicht sollte er heute Abend aber eine Ausnahme machen.
Reporter: "Der ist verrückt, der Schweinsteiger ..."
Bastian Schweinsteiger ist die personifizierte Lebensversicherung, wenn Deutschland gegen Portugal spielt.
"Zum dritten Mal trifft er ..."
Sieben Tore erzielten die Deutschen in den letzten drei Spielen gegen Portugal, an sechs Treffern war Bastian Schweinsteiger beteiligt.
"Das ist der Schweini-Abend heute."
Drei Mal traf er selbst, drei Mal gab er die Vorlage per Freistoß. Wie zum Beispiel beim 2:0 im Viertelfinale der Europameisterschaft 2008.
"Schweinsteiger wird diesen Freistoß hereinbringen. Ball kommt rein, Kopfballchance, und Toor, und Toor, und Toor. Miroslav Klose macht sein erstes Tor bei dieser Europameisterschaft."
Am Ende gewannen die Deutschen mit 3:2. Auch im Vorrundenspiel der EURO 2012 gingen sie als Sieger vom Platz. Es dauerte allerdings bis zur 72. Minute, ehe das entscheidende Tor fiel.
"Jetzt kommt der Ball hoch rein, Kopfball Gomez, Tooooor. Gi, Ga, Gomez macht die Bude."
Mario Gomez: "Und der Ball war abgefälscht, glaube ich, bei der Flanke und kam mir genau auf den Schädel, deswegen: es war nicht mehr ganz so schwer."
In der Halbzeitpause war Mario Gomez vom ARD-Experten Mehmet Scholl noch heftig kritisiert worden.
Scholl: "Ich hatte zwischendrin Angst, dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss. Weil: Wenn man geschaut hat, dass die Mittelfeldspieler, die Abwehrspieler, sie wollten nach vorne spielen, sie wollten in die Spitze spielen, aber da war keiner."
Auch Portugals Weltfußballer Cristiano Ronaldo kennt diese Art von Kritik. Vor zwei Jahren jedoch war er für die deutsche Hintermannschaft ein ständiger Unruheherd.
Reporter Siems: "... auf Cristiano Ronaldo, Ronaldo vorbei, am 16-Meter-Raum jetzt gegen Boateng, dribbelt, ein Mal, zwei Mal, spielt den Ball in die Mitte, wow und dann ist die Chance fast da, und in letzter Sekunde Philipp Lahm, der Kapitän, spielt ihn ins Toraus."
Peinliche Niederlage
Die Bilanz der Deutschen gegen die Portugiesen ist positiv: neun Siege, fünf Unentschieden, drei Niederlagen. Doch eine der Niederlagen gehört zu den bittersten der deutschen Länderspielgeschichte - das 0:3 bei der Europameisterschaft 2000.
Reporter Bleick: "Wir kommen ein paar Sekunden zu spät, um die Schmähgesänge live einzufangen. 'Zugabe, Zugabe' rufen die deutschen Fans oder sie riefen es eben, weil die Portugiesen Katz und Maus mit der deutschen Mannschaft spielen ..."
Erich Ribbeck: "Sie haben uns vorgeführt, und das war in höchstem Maße peinlich."
Genauso peinlich war aber auch das, was der damalige Bundestrainer Erich Ribbeck über das Fehlen einer eigenen Spielphilosophie kundtat.
Erich Ribbeck: "Grundsätzlich werde ich versuchen, zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meiner objektiven Linie festhalten. Wenn die objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven, subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen."
Schweinsteiger-Festspiele
Die Zeiten des deutschen Rumpelfußballs sind glücklicherweise vorbei. Die letzten drei Partien gegen Portugal entschied das DFB-Team für sich. Auch 2006 bei der WM im eigenen Land, als im Spiel um Platz drei die Schweinsteiger-Festspiele ihren Anfang nahmen.
Reporter: "Jetzt auf die Linksaußenposition gespielt, auf Bastian Schweinsteiger, nur nicht das Tempo rausnehmen, Schweini, jetzt auf den Gegenspieler zulaufen, schießt und Toooooooooor ..."
Deutschland gewann das Spiel 3:1, Bastian Schweinsteiger erzielte zwei Treffer.
Reporter: "Das ist der Schweini-Abend heute ..."
Auch wenn der Bundestrainer ihn heute Abend nicht von Beginn an bringen sollte: Joachim Löw ist überzeugt, dass Schweinsteiger auch als Einwechselspieler eine tragende Rolle spielen kann. Nämlich dann, wenn neue Impulse gefragt sind. Denn Löws Fazit aus dem letzten Spiel gegen Portugal gilt bis heute.
Löw: "Wir werden noch zielstrebiger nach vorne spielen müssen, uns noch mehr Torchancen erarbeiten müssen, aber ich denke, dass uns das auch gelingen wird."