Deutsches Literaturarchiv erwirbt Kafkas bedeutenden "Brief an den Vater"

    Die erste und die letzte Seite des Manskripts "Briefs an den Vater" von Franz Kafka.
    Die erste und die letzte Seite des Manskripts "Briefs an den Vater" von Franz Kafka. © picture-alliance / akg-images
    Der "Brief an den Vater", den Franz Kafka 1919 schrieb, aber nie abschickte, gilt als einer der bedeutendsten Briefe der Literaturgeschichte. Dieser Brief ist nun endgültig im Besitz des Deutschen Literaturarchivs in Marbach. Nach einem Streit mit seinem Vater über Kafkas geplante Heirat mit der Sekretärin Julie Wohryzek, rekapituliert der Sohn darin sein Verhältnis zu seinem Vater, der ihm sein Leben lang übermächtig und erdrückend erschien. Erst als Kafka und sein Vater längst gestorben waren, wurde der Brief 1952 durch den Erstdruck in der Literaturzeitschrift "Neue Rundschau" bekannt. Seitdem gilt der Brief, der 100 Seiten im Oktav-Format umfasst, als ein literarisches Meisterwerk und Schlüssel zum Verständnis von Kafkas Leben und Werk. Zurzeit ist das Werk im Marbacher Literaturmuseum der Moderne in der Ausstellung "Kafkas Echo" zu sehen, die wegen des großen Publikumsinteresses bis 22. Juni 2025 verlängert wurde.