Deutschland

Auf der Suche nach Gastfreundschaft

"Herzlich Willkommen in Deutschland" steht mit zwei Herzchen in Kinderschrift auf einem Zettel zwischen Wasserflaschen
Willkommenskultur - für viele ist Deutschland damit ein Vorbild, andere schütteln darüber nur den Kopf. © imago/Ralph Peters
Sind wir ein gastfreundliches Land? Wahrscheinlich würde fast jeder Deutsche das bejahen. Aber was bedeutet das eigentlich? Wir machen uns auf die Suche nach der Gastfreundschaft in Deutschland.
Heißen wir in Deutschland jeden Gast willkommen, auch den, der uns fremd ist, politisch oder kulturell? Und sieht Gastfreundschaft in Reutlingen genauso aus wie in Berlin oder Dresden? – Der Länderreport macht sich diesen Sommer auf die Suche nach der Gastfreundschaft in Deutschland.
Spätestens seit der Aufnahme vieler Geflüchteter bekommen wir gute Kritiken aus dem Ausland. Guck' an, die Deutschen haben es doch noch gelernt mit der Gastfreundschaft! Manche allerdings schütteln auch den Kopf über unsere Willkommenskultur: Schau' an, sie übertreiben es mal wieder die Deutschen! So sieht es der polnische Soziologe Krysztof Wojciechowski, der seit 25 Jahren überwiegend in Deutschland lebt: "Ich mache mir Sorgen um den Geisteszustand! Man muss die Gastfreundschaft auf Hilfsbereitschaft reduzieren."
Am besten man schaut den Deutschen also mal aufs Maul, wenn sie Gäste haben – ob in Berlin, Reutlingen, München oder Dresden. Der Länderreport guckt hinter die Klischees: Ist der Berliner wirklich so unfreundlich? (Ja, meint es aber nicht so!) – Und: Ist der Dresdner wirklich so fremdenfeindlich? (Nein, leidet aber an Pegida).
25.7.
Gastfreundlich - aus schlechtem Gewissen? - Krzysztof Wojciechowski über seine Erfahrungen in Deutschland
Interview mit Krysztof Wojciechowski, Direktor des Collegium Polonicum in Slubice/Polen, über freundliche Deutsche, deren Hilfsbereitschaft oft an Regeln geknüpft sei.
1.8.
Die Tafel für Jedermann - Tom Aslan lädt in Köthen die ein, die normalerweise nicht miteinander reden. Eine Reportage von Maximilian Klein

Sein Verein nennt sich selbstbewusst Global Change Now E.V. – für eine menschlichere Wirtschaft. Mit diesem organisiert Tom Aslan unter anderem eine Tafel der Kommunikation. Da sitzen sie dann. Die Rechten, die Linken, die Syrer, die Schwulen und die Mittelstandsunternehmer, Lokalpolitiker, Journalisten, Künstler.
10.8.
Gastfreundlich zu Touris? – Nicht in Berlin! Stellt Thomas Klug fest

Thomas Klug hat das Anti-Rollkofferkommando getroffen, das jedem Berlin-Touristen eines mit auf den Weg gibt: Ihr könnt gerne kommen. Beliebt seit ihr nicht. Auch nicht unbeliebt. Ihr werdet nur nicht freundlich behandelt.
22.8.
Sächsische Gastfreundschaft in Verruf. Wie steht es heute darum? – Dem geht Alexandra Gerlach nach
Sachsen sind reiselustig, umtriebig, erfindungsreich und aufgeschlossen, gastfreundlich und haben Humor. All das galt unbestritten, bis Pegida kam. Seitdem steht das einstige ostdeutsche Musterländle immer wieder am Pranger. Vor allem Dresden bekam dies zu spüren, als Touristen wegblieben und die Negativ-Schlagzeilen in der überregionalen Wahrnehmung für rückläufige Buchungen sorgten.
23.8.
Bayern – Welcome dahoam? – Nana Brink zweifelt an der bayrischen Willkommenskultur
Wenn die Website der Bayrischen Staatsregierung die Gastfreundschaft schon in den bayrischen blauen Himmel lobt, kann das nur damit zusammenhängen: Es verkauft sich einfach gut.
31.8.
Gastfreundschaft auf Schwäbisch – Philipp Maußhardt hat sie gefunden
Dem Volksstamm der Schwaben wird nachgesagt, dass er zunächst eher abweisend, ja mürrisch bis unfreundlich auf jeden Nicht-Schwaben reagiere. Ja sogar garstig anstatt gastlich zu ihm sei und erst nach langem Abwarten auf sogenannte "Rein-geschmeckte" zugehe.
Mehr zum Thema