Deutsch-indische Beziehungen

Neue Perspektiven für den asiatischen Raum

05:33 Minuten
Deutsch-indische Regierungskonsultationen: Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßt Narendra Modi, Premierminister von Indien. Die beiden Männer gehen aufeinander mit ausgestreckter Hand zu.
Mehr Zusammenarbeit in der Zukunft: Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßt Narendra Modi, Premierminister von Indien. © picture alliance / dpa / Michael Kappeler
Christian Wagner im Gespräch mit Nicole Dittmer |
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Deutschland und Indien wollen enger kooperieren. Die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit soll auch dazu führen, dass die Bundesrepublik unabhängiger von China wird.
Deutschland und Indien wollen bei Klimaschutz, Migration und der Stärkung der Demokratie enger zusammenarbeiten. Bundeskanzler Olaf Scholz und der indische Ministerpräsident Narendra Modi unterzeichneten bei deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Berlin insgesamt 14 Vereinbarungen für eine stärkere Kooperation. Scholz lud Modi auch zum G7-Gipfel im Juni auf Schloss Elmau in Bayern ein.

"Ein starkes Signal"

Christian Wagner von der Stiftung Wissenschaft und Politik spricht von einem "starken außenpolitischen Signal". Die Bundesregierung wolle ihre außenpolitischen Prioritäten verschieben und unabhängiger von China werden, betont er.
Wagner sieht in Asien "eine ganze Reihe von Herausforderungen", vor allem in Bezug auf die chinesischen Großmachtbestrebungen. Es gebe dort inzwischen neue "regionale Kooperationsformate" zwischen den USA, Japan, Australien und Indien. Auch die EU versuche, neue Pflöcke einzuschlagen.

Es ist sehr wichtig, den asiatischen Raum stärker in den Blick zu nehmen, denn er ist für den Wohlstand Deutschlands und Europas mittel- bis langfristig von zentraler Bedeutung.

Außenpolitikexperte Christian Wagner

Kooperation bei Zukunftstechnologien

Der indische Ministerpräsident Modi würdigte in Berlin vor allem die engere Kooperation beim Klimaschutz. "Heute rufen wir eine indisch-deutsche Partnerschaft zur grünen und nachhaltigen Entwicklung aus", sagte er. Unter den vereinbarten Projekten ist auch eine Kooperation bei der Zukunftstechnologie Wasserstoff.
Vor allem in der Ukrainepolitik wurden Differenzen sichtbar. Indien hat zu Russlands Angriffskrieg eine neutrale Haltung. Es trägt westliche Sanktionen nicht mit und enthält sich bei Resolutionen im US-Sicherheitsrat.
Russland sei für Indien der wichtigste internationale und militärische Partner, sagt Wagner. "Deshalb ist nicht damit zu rechnen, dass sich die indische Politik ändern wird."

Reise nach Japan

Die Gespräche mit Modi waren der zweite ausführliche Austausch mit einem asiatischen Land innerhalb weniger Tage. Vergangene Woche hatte Bundeskanzler Scholz Japan besucht. Die Reise hatte für Aufsehen gesorgt, weil Scholz anders als seine Vorgängerin Angela Merkel nicht zuerst nach China gereist war.
(ahe / dpa)

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