"Deutschland ist längst nicht mehr Treiber des Klimaprozesses"
Der Greenpeace-Experte Martin Kaiser hat der Bundesregierung Stagnation im Klimaprozess und mangelnde Verbindlichkeit bei den eigenen Schutzzielen vorgeworfen. Die großen Schwellenländer müssten beim Gipfel in Durban ins Boot geholt werden.
Kaiser forderte die Bundesregierung auf, sich beim Klimagipfel in Durban für eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls zu engagieren. Bei einem Scheitern des Gipfels im November wäre es nicht möglich, die Schwellenländer China, Indien und Brasilien in den Klimaprozess einzubeziehen, sagte Kaiser im Deutschlandradio Kultur anlässlich der heute in Panama beginnenden Gipfelvorbereitungen. Die Schwellenländer müssten sich verpflichten, bis 2015 einen internationalen Vertrag abzuschließen. Ansonsten werde es "wahrscheinlich unmöglich" sein, diesen großen Vertrag abzuschließen. "Deswegen ist Scheitern für Durban keine Option", so Kaiser.
Noch sei es möglich, das Klimaziel zu erreichen, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Dafür müssten sich aber auch die USA und Russland sehr viel mehr anstrengen, ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken. Wenn es gelinge, bis 2015 die Emissionen auf einen absteigenden Pfad zu bringen, sei es sogar noch möglich, "weit unter diesen zwei Grad zu bleiben".
Die Klimaschutzpolitik stehe nach der Konferenz von Kopenhagen aber vor einem "politischen Scherbenhaufen". US-Präsident Obama habe zwar angekündigt, sich international zum Klimaschutz zu verpflichten. Er habe aber "nicht geliefert", weil er innenpolitisch zu sehr unter Druck der Republikaner und der Energiekonzerne stehe. Ohne die USA wiederum seien auch die Schwellenländer kaum zu motivieren.
Kaiser warf der deutschen Bundesregierung Stagnation im Klimaprozess und mangelnde Verbindlichkeit bei den eigenen Klimaschutzzielen vor. Das zeige beispielsweise die Option auf neue Kohlekraftwerke. Das Szenario von Greenpeace belege hingegen, dass Gaskraftwerke viel effizienter seien, vor allem beim schnellen Zuschalten zu den erneuerbaren Energien. Kaiser forderte Bundesumweltminister Röttgen (CDU) auf, einen Klimaschutzfahrplan für Deutschland durchzusetzen und auch die Europäische Union einzubeziehen. "Deutschland ist längst nicht mehr Treiber des Klimaprozesses", sagte der Greenpeace-Experte.
Das vollständige Interview mit Martin Kaiser können Sie bis zum 1. März 2012 in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.
Noch sei es möglich, das Klimaziel zu erreichen, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Dafür müssten sich aber auch die USA und Russland sehr viel mehr anstrengen, ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken. Wenn es gelinge, bis 2015 die Emissionen auf einen absteigenden Pfad zu bringen, sei es sogar noch möglich, "weit unter diesen zwei Grad zu bleiben".
Die Klimaschutzpolitik stehe nach der Konferenz von Kopenhagen aber vor einem "politischen Scherbenhaufen". US-Präsident Obama habe zwar angekündigt, sich international zum Klimaschutz zu verpflichten. Er habe aber "nicht geliefert", weil er innenpolitisch zu sehr unter Druck der Republikaner und der Energiekonzerne stehe. Ohne die USA wiederum seien auch die Schwellenländer kaum zu motivieren.
Kaiser warf der deutschen Bundesregierung Stagnation im Klimaprozess und mangelnde Verbindlichkeit bei den eigenen Klimaschutzzielen vor. Das zeige beispielsweise die Option auf neue Kohlekraftwerke. Das Szenario von Greenpeace belege hingegen, dass Gaskraftwerke viel effizienter seien, vor allem beim schnellen Zuschalten zu den erneuerbaren Energien. Kaiser forderte Bundesumweltminister Röttgen (CDU) auf, einen Klimaschutzfahrplan für Deutschland durchzusetzen und auch die Europäische Union einzubeziehen. "Deutschland ist längst nicht mehr Treiber des Klimaprozesses", sagte der Greenpeace-Experte.
Das vollständige Interview mit Martin Kaiser können Sie bis zum 1. März 2012 in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.