Deutschlands Bundesarchiv hat Kapazitätsgrenze erreicht

Das Bundesarchiv in Deutschland, das so etwas wie das Gedächtnis Deutschlands ist, braucht nach Angaben seines Präsidenten Hollmann mehr Platz. Er betonte, das Bundesarchiv sei inzwischen "randvoll", einzigartige Zeitzeugnisse könnten verloren gehen. Man brauche dringend einen Erweiterungsbau, um historische Dokumente, die vom Zerfall bedroht seien, besser lagern zu können, sagte Hollmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Laut Hollmann wird das Bundesarchiv stark genutzt, besonders zu NS-Themen. Zuletzt gab es pro Jahr rund 75.000 Anträge auf Quelleneinsicht. Im Bestand des Bundesarchivs befinden sich 540 Kilometer Akten, Bild- und Tonmaterial. Aufbewahrt wird alles in der Zentrale in Koblenz und in Außenstellen, so werden zum Beispiel die Stasi-Unterlagen in Berlin gelagert. Die Zentrale in Koblenz hat drei Magazintürme. Bei ihrem Bau in den 1980er Jahren wurde auch der Platz für drei weitere Türme eingeplant, allerdings wurden bis heute die dafür nötigen Gelder nicht bereitgestellt.