Journalisten im Fadenkreuz
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Briefe von Anwälten, anonyme Bedrohungen und Gefahren für Leib und Leben. Die Arbeit von Journalisten wird immer gefährlicher. Der Reporter Christian Fuchs gewährt einen Einblick in den alltäglichen Kampf.
2018 wurden weltweit bereits über 40 Journalistinnen und Journalisten ermordet. Bei einem Anschlag auf die Redaktion einer Lokalzeitung in Maryland, USA, wurden in dieser Woche 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erschossen. Ein Racheakt, auf Grund eines kritischen Artikels von 2011 über den späteren Mörder.
Auch in Europa hat sich die Lage für Journalistinnen stark verschlechtert. Vorwürfe von "Fake News" ebenso wie permanenter Hetze von Regierungen, Parteien und Politikern verschärfen die Situation. Der Arbeitsalltag für die Journalistinnen wird tagtäglich beschwerlicher und beunruhigender.
Christian Fuchs, als Reporter tätig für "Die Zeit", sieht die Gefahren: "Wenn man sich [den Umfang der Einschüchterungen] jeden Tag bewusst machen würde, würde man diesen Job nicht mehr machen. Und ich glaube, das wäre sehr schlimm für die Demokratie."
Auch Klagen bedrohen die journalistische Arbeit
Statt Antworten auf Fragen erhalten Journalistinnen immer häufiger Briefe von Anwälten, die mit Klagen drohen. Trolle diskreditieren Journalistinnen oder entfachen Shitstorms bei Twitter. Und auch die Klage eines Unternehmers gegen zwei Journalisten der "Süddeutschen Zeitung" über einen Streitwert von 78 Millionen Euro könnte langfristig einen starken Einfluss auf die journalistische Arbeit haben.
"Das ist gefährlich für den gesamten Berufsstand des Journalismus, weil wenn es zum Erfolg führen sollte […], das führt zu einer immensen Schere im Kopf", meint Christian Fuchs. Auch sieht er die Gefahr, dass sich Journalistinnen nicht mehr trauten mit den Reichen und Mächtigen anzulegen. Dabei müsste gerade dieser Bereich, die Unternehmen und Personen mit viel Geld und Einfluss, genauer beobachtet werden. Sie sind es, die Einfluss auf das politische System und damit auf die Gesellschaft als Ganzes haben.