Die Bernhard-Schlink-Verfilmung "Das Wochenende"
"Das Wochenende" erzählt die Geschichte des Ex-RAF-Terroristen Jens Keller, gespielt von Sebastian Koch, der nach fast 20 Jahren Haft aus dem Gefängnis kommt. Er verbringt die ersten Tage in Freiheit in einem Wochenendhaus - zusammen mit ehemaligen Freunde und Weggefährten.
Als Jens Keller nach 18 Jahren Haft entlassen wird, holt ihn seine Schwester Tina ab und bringt ihn in ihr Landhaus, um das erste Wochenende in Freiheit mit ihm zu feiern. Allerdings nicht ganz allein. Denn Tina hat zum einen Jens´ einstige Freundin Inga eingeladen.
"Danke, dass du gekommen bist. / Wird er bei dir wohnen? / Wo soll er denn sonst hin?"
Katja Riemann, die die Inga spielt, kann sich noch gut daran erinnern, wie sie sich als Kind die Fahndungsposter der RAF-Terroristen in der dörflichen Sparkasse anschaute.
"Und unten drunter stand so, wir waren ja sehr arme Leute, 10.000 D-Mark. Und es gab natürlich, gebe ich ehrlich zu, immer so eine Sympathie, als ich dann so heranwachsende junge Frau war und mich politisierte und Häuser besetzt habe und in Jugendhäusern Musik gemacht habe und so. Vielleicht weil man nicht alles durchdrungen hat. Aber weil es einfach ein Statement war."
Auch Jens´ alter Mitstreiter Henner, alias Sylvester Groth, folgt der Einladung ins Wochenendhaus.
"Mensch, du hast dich überhaupt nicht verändert. Hätte nicht gedacht, dass du wirklich kommst. / Warum?"
Aber es kommen auch ungeladene Gäste: Da ist zum Beispiel Ingas Mann Ulrich, der spürt, dass es zwischen Inga und Jens noch immer eine starke Anziehungskraft gibt, und der vielleicht auch deshalb Jens´ Vergangenheit eindeutig beschreibt.
"Es ist ganz banal: Ihr wart Killer!"
Jens ist introvertiert, kontaktscheu, und er redet kaum. Charakterzüge, die Sebastian Koch an der Rolle faszinierten.
"Mich hat dieses Stumme sehr interessiert, zumal ich mich mit Langzeitgefangenen unterhalten habe und denen begegnet bin. Man kommuniziert anders im Gefängnis. Und plötzlich nach 20 Jahren rauszukommen und sich in eine alltäglichen Dialog einzufinden, ist fast nicht möglich. Das heißt, das ist ein eigener Stress für den Mann, der überfordert ist erst mal mit der Situation, aber natürlich auch mit den Gefühlen, die da hoch kommen."
Zumal sich Jens seit fast 20 Jahren eine entscheidende Frage stellt.
"Wer hat damals die Bullen gerufen? / Hör endlich auf damit! Wir sind alle hier, um deine Entlassung zu feiern, dass du endlich draußen bist – in Freiheit. Und dir fällt nichts anderes ein, als diese alten Scheißgeschichten wieder rauszuholen."
Und schließlich ist da noch Gregor, der erwachsene Sohn von Jens und Inga, der seinem Vater Briefe ins Gefängnis schrieb, aber nie eine Antwort bekam. "Das Wochenende" ist subtil und kammerspielartig inszeniert, eine Geschichte über radikale politische Ideale, aber vielmehr noch eine interessante Mischung aus Charakterstudie, Zeitgeschichte und Familienzusammenführung.
"Danke, dass du gekommen bist. / Wird er bei dir wohnen? / Wo soll er denn sonst hin?"
Katja Riemann, die die Inga spielt, kann sich noch gut daran erinnern, wie sie sich als Kind die Fahndungsposter der RAF-Terroristen in der dörflichen Sparkasse anschaute.
"Und unten drunter stand so, wir waren ja sehr arme Leute, 10.000 D-Mark. Und es gab natürlich, gebe ich ehrlich zu, immer so eine Sympathie, als ich dann so heranwachsende junge Frau war und mich politisierte und Häuser besetzt habe und in Jugendhäusern Musik gemacht habe und so. Vielleicht weil man nicht alles durchdrungen hat. Aber weil es einfach ein Statement war."
Auch Jens´ alter Mitstreiter Henner, alias Sylvester Groth, folgt der Einladung ins Wochenendhaus.
"Mensch, du hast dich überhaupt nicht verändert. Hätte nicht gedacht, dass du wirklich kommst. / Warum?"
Aber es kommen auch ungeladene Gäste: Da ist zum Beispiel Ingas Mann Ulrich, der spürt, dass es zwischen Inga und Jens noch immer eine starke Anziehungskraft gibt, und der vielleicht auch deshalb Jens´ Vergangenheit eindeutig beschreibt.
"Es ist ganz banal: Ihr wart Killer!"
Jens ist introvertiert, kontaktscheu, und er redet kaum. Charakterzüge, die Sebastian Koch an der Rolle faszinierten.
"Mich hat dieses Stumme sehr interessiert, zumal ich mich mit Langzeitgefangenen unterhalten habe und denen begegnet bin. Man kommuniziert anders im Gefängnis. Und plötzlich nach 20 Jahren rauszukommen und sich in eine alltäglichen Dialog einzufinden, ist fast nicht möglich. Das heißt, das ist ein eigener Stress für den Mann, der überfordert ist erst mal mit der Situation, aber natürlich auch mit den Gefühlen, die da hoch kommen."
Zumal sich Jens seit fast 20 Jahren eine entscheidende Frage stellt.
"Wer hat damals die Bullen gerufen? / Hör endlich auf damit! Wir sind alle hier, um deine Entlassung zu feiern, dass du endlich draußen bist – in Freiheit. Und dir fällt nichts anderes ein, als diese alten Scheißgeschichten wieder rauszuholen."
Und schließlich ist da noch Gregor, der erwachsene Sohn von Jens und Inga, der seinem Vater Briefe ins Gefängnis schrieb, aber nie eine Antwort bekam. "Das Wochenende" ist subtil und kammerspielartig inszeniert, eine Geschichte über radikale politische Ideale, aber vielmehr noch eine interessante Mischung aus Charakterstudie, Zeitgeschichte und Familienzusammenführung.