Die beste Rede ist eine ungehaltene
Einzigartig in ihrer Qualität sei die Rede von Jean Ziegler, sagt Anne Ulrich, Sprecherin der Jury des Seminars für Rhetorik der Uni Tübingen, das den Preis für die beste Rede 2011 vergeben hat. Sie lobt, dass Ziegler Dinge angesprochen hat, die unbequem seien.
Die beste Rede des Jahres 2011 ist eine Rede, die nie gehalten wurde. Das hat das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen entschieden und zeichnet die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele aus, die der Soziologe und Globalisierungskritiker Jean Ziegler dort am 20. Juli 2011 gehalten hätte, wenn er nicht wieder ausgeladen worden wäre.
Die offizielle Begründung: Er habe Gaddafi zu nahe gestanden. Ziegler hingegen nimmt eher an, Schweizer Konzerne, Sponsoren der Salzburger Festspiele, hätten Druck ausgeübt - weil Ziegler in der Festrede Kritik an Großbanken, Konzernen, den Reichen Welt üben wollte. Ziegler hat die Rede, die er offiziell nicht halten durfte, auf vielfachen Wunsch hin schriftlich niedergelegt und auf Youtube eingestellt:
Anne Ulrich, Sprecherin der Jury des Seminars für Rhetorik der Uni Tübingen, weiß, dass die Jury hier eine ungewöhnliche Rede gewürdigt hat. Reden würden heute aber eben nicht mehr nur vor Publikum gehalten, sondern im Facebook-Zeitalter eben auf verschiedenen Karrieren. Zieglers Rede habe so auch an doppelter Bedeutung gewonnen.
Seine Rede sei für einen solchen Festakt wie die Salzburger Festspiele zu provokativ gewesen, sagt das Jury-Mitglied. aber sie hätte das Publikum sicher nicht beleidigt. Sie hätte den Rahmen des Festes gesprengt, "aber das zeichnet eine große Rede auch aus."
Die Rede selbst sei sehr schlicht, sehr sachlich und gerade das mache ihre emotionale Tragkraft aus, so Ulrich. Ziegler habe die Wahrheit ausgesprochen und das habe die Jury als mutig empfunden. "Das vermisst man bei Politikern oft", so Ulrich. "DIe Rede war einzigartig in ihrer Qualität."
Hinweis: Das vollständige Gespräch mit Anne Ulrich können Sie bis zum 22. Mai 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.
Die offizielle Begründung: Er habe Gaddafi zu nahe gestanden. Ziegler hingegen nimmt eher an, Schweizer Konzerne, Sponsoren der Salzburger Festspiele, hätten Druck ausgeübt - weil Ziegler in der Festrede Kritik an Großbanken, Konzernen, den Reichen Welt üben wollte. Ziegler hat die Rede, die er offiziell nicht halten durfte, auf vielfachen Wunsch hin schriftlich niedergelegt und auf Youtube eingestellt:
Anne Ulrich, Sprecherin der Jury des Seminars für Rhetorik der Uni Tübingen, weiß, dass die Jury hier eine ungewöhnliche Rede gewürdigt hat. Reden würden heute aber eben nicht mehr nur vor Publikum gehalten, sondern im Facebook-Zeitalter eben auf verschiedenen Karrieren. Zieglers Rede habe so auch an doppelter Bedeutung gewonnen.
Seine Rede sei für einen solchen Festakt wie die Salzburger Festspiele zu provokativ gewesen, sagt das Jury-Mitglied. aber sie hätte das Publikum sicher nicht beleidigt. Sie hätte den Rahmen des Festes gesprengt, "aber das zeichnet eine große Rede auch aus."
Die Rede selbst sei sehr schlicht, sehr sachlich und gerade das mache ihre emotionale Tragkraft aus, so Ulrich. Ziegler habe die Wahrheit ausgesprochen und das habe die Jury als mutig empfunden. "Das vermisst man bei Politikern oft", so Ulrich. "DIe Rede war einzigartig in ihrer Qualität."
Hinweis: Das vollständige Gespräch mit Anne Ulrich können Sie bis zum 22. Mai 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.