"Die besten Weltuntergänge"

Das Bilderbuch zur Klimakrise

09:44 Minuten
Eine Illustration in einem Kinderbuch: Sie zeigt ein Raumschiff mit seinen Bewohnern und Bewohnerinnen.
Wie es sein könnte, im Weltall zu leben, erzählt Andrea Paluch in ihrem Bilderbuch, das sie gemeinsam mit Annabelle von Sperber realisiert hat. © Klett Verlag
Andrea Paluch und Annabelle von Sperber im Gespräch mit Andrea Gerk |
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Schon Grundschulkinder wissen, was die Klimakrise ist. Sie können harte Szenarien besser ertragen, als man denkt. Andrea Paluch und Annabelle von Sperber haben daher ein Buch über Utopien und Dystopien herausgebracht, zum Nachdenken und Darüberreden.
Überschwemmungen, Waldbrände, Wassermangel und obenauf eine Pandemie – unsere Welt verändert sich und stellt uns vor eine entscheidende Frage: Wie wollen und können wir in Zukunft leben? Und wie sähe eine ideale Welt aus?
Weil das für die Jüngeren und Jüngsten sehr relevant ist, liegt es nahe, das Thema in den Mittelpunkt eines Kinderbuchs zu rücken. Die Autorin Andrea Paluch und die Illustratorin Annebelle von Sperber haben ihre Gedanken und Bilder dazu zusammengebracht, und herausgekommen ist das schöne Bilderbuch "Die besten Weltuntergänge" mit zwölf utopischen und dystopischen Szenarien.

Einladung zum Nachdenken

Das reicht von einer Welt ohne Autos über die Pandemie und Dürrekatastrophen bis hin zum Leben auf Raumschiffen im Weltall. Detailreich und mit dem Charme von Wimmelbildern sind die Illustrationen, die zum Nachdenken anregen.
Eine Illustration, die Dürre und Wasserknappheit in einem Wüstenszenario darstellt.
Gar nicht lustig ist diese Dystopie: Annabelle vor Sperber illustrierte, was Andrea Paluch zum Thema Wasserknappheit und Dürre geschrieben hat.© Klett Verlag
Das Buch sei ein Gesprächsangebot, um gemeinsam mit den Kindern zu überlegen, welche Szenarien tatsächlich bald Wirklichkeit werden könnten und was man vielleicht tun könnte, damit Dystopien nicht Realität werden, sagen die beiden Macherinnen.
"Das Buch soll den Wahrnehmungshorizont und die Kreativität vergrößern", betont Andrea Paluch, die mit ihrem Ehemann, dem Grünen-Chef Robert Habeck, bereits viele Bücher veröffentlicht hat. Es sei ihr und von Sperber darum gegangen, "ohne Denkverbote los zu fantasieren".
Collage - Doppelporträt der Autorin Andrea Paluch und der Illustratorin Annabelle von Sperber.
Autorin Andrea Paluch (links) und Illustratorin Annabelle von Sperber hatten große Freude am Gedankenaustausch während der gemeinsamen Arbeit am Buch.© Deutschlandradio / Dominik Butzmann / Silke Weinsheimer
Denn: Man könne Kindern harte Tatsachen durchaus schon zumuten, ergänzt von Sperber. "Ich glaube, dass Kinder nichts Idyllisiertes haben wollen, sondern mit Realität gut klar kommen, und dass sie natürlich, genau wie wir Erwachsene, dieses Angstlust-Prinzip haben: Sie gruseln sich gerne mal – in einem geschützten Raum, natürlich."

"Erderwärmung" kennen schon Grundschulkinder

Fest steht für die beiden auch: Bewegungen wie Fridays for Future belegen, dass auch die Zielgruppe, Kinder ab acht Jahren, bereits ein Bewusstsein für die Klimakrise hat. Begriffe wie Erderwärmung, Umweltkatastrophe und Artensterben kennen schon Grundschulkinder.
Nach ihren ganz persönlichen Lieblingsutopien gefragt, antwortet Paluch: "Der Überfluss! Es gibt genug Sonnenenergie für alles, was man machen möchte. Und deshalb kann man prassen und im Überfluss leben." Die Illustratorin von Sperber träumt von einer Welt ohne Grenzen. Und sie fügt hinzu: "Ich denke einfach, dass die Zeit vorbei ist, in der wir in Europa wie in einer Blase leben."
(mkn)

Andrea Paluch: "Die besten Weltuntergänge: Was wird aus uns? Zwölf aufregende Zukunftsbilder"
mit Illustrationen von Annabelle von Sperber
Klett Kinderbuch, 2021
32 Seiten, 16 Euro

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