Eine Million für den Beweis
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Die Stadt Bielefeld hat ein Problem: Es soll sie gar nicht geben. So zumindest besagt es die Bielefeld-Verschwörung. Wer nun einen Beweis dafür liefere, dem winken eine Million Euro.
"Bielefeld gibt es doch gar nicht." Dieser Witz hat seinen Ursprung vor 25 Jahren. Damals hatte sich der Informatikstudent Achim Held die Bielefeld-Verschwörungstheorie ausgedacht – eigentlich, um sich über Verschwörungstheorien lustig zu machen.
Bielefeld will Schluss machen mit dieser "Verschwörungstheorie". Zwei Wochen lang kann jeder versuchen zu beweisen, dass es die Stadt nicht gibt. Wer das schafft, soll ein Preisgeld von einer Million Euro bekommen.
Bielefelder sind genervt
Dazu gibt es auch nun eine offizielle Internetseite. Ins Netz gestellt wurde sie von der Bielefeld-Marketing GmbH. Deren Geschäftsführer Martin Knabenreich erklärt im Deutschlandfunk Kultur, dass viele Bielefelder von dem "Witz" fürchterlich genervt seien. Denn selbst in den USA würden sie darauf angesprochen. Dies sei schon etwas einmaliges, räumt Knabenreich ein und sieht trotzdem die positive Seite: "Das ist eine schöne Einladung, über die Stadt zu erzählen."
Doch nun wolle die Stadt den Spieß umdrehen – und selbst Spaß mit der Verschwörung haben, erläutert Knabenreich. Seit Mittwoch ist die Internetseite online und bereits mehrere hundert "Versuche" – unter anderem mathematische, philosophische, physische und auch juristische Beweisführungen – eingetroffen.
"Ich persönlich bin mit zu hundert Prozent sicher, dass das keinen Bestand haben wird. Denn wir haben auch gesagt, dass das wissenschaftlich bewiesen wird – und auch unwiderruflich."
Firmen spenden Preisgeld
"Das ist der ganze Spaß an der Sache, dass wir gesagt haben, wenn an der Verschwörung doch nur Hauch dran sein sollte, gerade aktuell haben Verschwörungstheorien auch Konjunktur, dann ist es uns das auch wert."
Das Geld für die Prämie sei aber nicht aus der Stadtkasse gekommen, versichert Knabenreich, sondern würde von Unternehmen zur Verfügung gestellt werden - wenn dies wider Erwarten notwendig sein sollte.
Knabenreich frohlockt zudem, dass zukünftig Bielefelder Zweiflern erwidern könnten, "wenn du so klug bist und meinst, die Stadt gibt es nicht, dann hättest du dir die Millionen abholen können".
(rzr)