Die Clean Tech World
Sauberen und umweltfreundlichen Technologien gehört die Zukunft – davon zumindest sind die Macher der Clean Tech World überzeugt. Auf der Messe im alten Flughafen Berlin-Tempelhof präsentierten rund Hundert Aussteller ihre umweltverträglichen Energiekonzepte rund um Kommunikation, Mobilität und Wohnen. Schwerpunkt in diesem Jahr waren Elektroautos – denn die sollen in den kommenden Jahren unsere Straßen erobern. Ob das aber auch einzuhalten ist, hängt wesentlich vom Stand der Technik ab – und der wurde auf der Messe vorgestellt.
Der stillgelegte Flughafen Tempelhof erwacht für die Messe Clean Tech World noch einmal zum Leben: Auf dem ehemaligen Rollfeld ist ein Teststrecke für Elektroautos aufgebaut, unter dem Vordach der Abflughalle gibt es zahlreiche Stände und geschäftiges Gewusel. Mirco Schwan, Ingenieur beim Autohersteller Opel, geht über das Rollfeld. Sein Ziel: Ein Geländewagen. Er öffnet die Fahrertür und steigt ein:
"So, wir sitzen jetzt in dem Opel Hydrogen 4 Brennstoffzellenfahrzeug. Der Wagen lässt sich starten ganz normal wie ein normaler Verbrenner. Ich drehe den Zündschlüssel rum, das System fährt hoch. Die akustischen Signale teilen dem Fahrer mit, dass der Wagen nun startklar ist, startfähig ist, und dass wir dann mit der maximalen Leistung fahren können."
Mirco Schwan tritt aufs Gaspedal. Er dreht ein paar Runden auf dem Rollfeld – und alles bleibt ganz ruhig: Geräusche, wie sie ein Verbrennungsmotor von sich gibt, fehlen beim Brennstoffzellenfahrzeug fast komplett. Denn der Motor arbeitet sanft und leise – und aus dem Auspuff kommt statt Kohlendioxid nur Wasserdampf.
"Wir tanken Wasserstoff unter Druck, gasförmig im Tank. Der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle gewandelt in Strom. Der Strom wird verwendet für den Elektromotor, der den Wagen letztendlich antreibt. Wenn wir hier von einem Brennstoffzellenfahrzeug reden, ist es eigentlich ein Elektrofahrzeug, weil ein Elektromotor dieses Fahrzeug antreibt."
Rund ein Dutzend Fahrzeuge von Opel sind mit diesem Antrieb bereits probeweise unterwegs. Doch die Technik ist ausgereift und könnte im großen Stil zum Einsatz kommen. Und auch andere Autohersteller wie etwa Mercedes Benz präsentieren hier ihre fertigen Brennstoffzellenfahrzeuge. Wer mit solch einem Auto fährt, bekommt allerdings schnell ein Problem: Dann nämlich, wenn er tanken muss – denn Wasserstofftankstellen gibt es derzeit kaum. Abhilfe könnte da die Mobile Tankstelle leisten: Es ist ein Lastwagen, auf dem zahlreiche kleine Tanks und Kühlaggregate installiert sind. Stefan Metz.
"Die mobile Wasserstofftankstelle führt 1000 Liter flüssigen Wasserstoff mit, der dann verdampft wird und über einen Kompressor dann entweder gasförmig betankt wird an das Fahrzeug oder in flüssiger Form. Sie haben also im Grunde alle Komponenten einer stationären Tankstelle hier auf 8,50 Meter komprimiert."
Rund drei Minuten dauert es, dann ist das Brennstoffzellenfahrzeug vollgetankt. Stefan Metz klappt den Tankdeckel eines Wagens auf und los geht's.
"Sie nehmen dann einfach die Tankpistole von der Zapfsäule, kuppeln das an, an das Fahrzeug, verriegeln und lassen den Wasserstoff überströmen. Und in so fern im Grunde die üblichen Handgriffe, die man auch heutzutage bei Benzinfahrzeugen gewohnt ist."
Solch eine mobile Wasserstofftankstelle ist natürlich nur eine Übergangslösung für die Zeit, in der es noch kein festes Tankstellennetz gibt. Doch zunächst einmal muss sich das Brennstoffzellenfahrzeug durchsetzen. Der Vorteil zu den akkubetriebenen Elektroautos ist auch die kurze Tankzeit: Denn die Fahrzeuge mit Lithium-Akkus müssen mehrere Stunden an einer Steckdose laden. Wartezeit, die bei der Brennstoffzelle entfällt. Und: Eine Tankfüllen reicht für mehrere Hundert Kilometer – Strecken, die das konventionelle akkubetriebene Auto nicht zurücklegen kann, sagt Doktor Christopher Hebling vom Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme.
"Wichtig zu wissen ist eben, dass man mit Batterien, auch in Fahrzeugen meines Erachtens auch in den nächsten zehn Jahren nicht signifikant über die hundert oder vielleicht zweihundert Kilometer Reichweite hinauskommen wird. Diese Reichweiten sind vor allem auch bestimmt bei nahezu nicht vorhandenem Komfort. Da ist also kein Navigationssystem, da ist nicht mal eine Heizung mit dabei. So das heißt, eine Heizung konventionellen Stils wie wir sie derzeit haben würde die Reichweite glatt noch mal halbieren. Also deutlich unter 50 Kilometer."
Experten gehen allerdings davon aus, dass sich sowohl Elektrofahrzeuge mit Akku und auch die mit Brennstoffzelle verbreiten werden. Denn für Kurzstrecken in der Stadt ist das mit Strom betankte Elektroauto allemal ausreichend.
Dass es jedoch auch anders geht und man auf Komfort im akkubetriebenen Elektroauto nicht verzichten muss, zeigt beispielsweise die Firma Tesla mit ihrem zweisitzigen Sportwagen. Der beschleunigt von null auf hundert in vier Sekunden. Möglich ist das durch einen leistungsfähigen Verbund aus einzelnen Lithium-Akkus, der auch Heizung und Navi speist, sagt Sarah Zimmermann:
"Das Batteriepackt besteht aus 6831 Zellen und die sind flüssigkeitsgekühlt. Das heißt, die Batterien werden dadurch immer auf derselben Temperatur gehalten."
Einige Jahre lang hat die Firma an ihrem Modell gearbeitet – weltweit sind derzeit etwa 1300 Fahrzeuge verkauft. Tanken ist zwar ohne Tankstelle möglich – dann aber mit Wartezeit.
"Man kann entweder an einer ganz normalen Haushaltssteckdose in 16 bis 18 Stunden laden, mit 32 Ampere in 8 oder am schnellsten geht's mit 63 Ampere in dreieinhalb Stunden. Man kann natürlich wahlweise sich auch ein Solarpanel aufs Garagendach machen und die Sonne direkt in den Tank laden."
Bei einem Preis von rund 100.000 Euro ist der Tesla allerdings nichts für den normalen Käufer - an einem akkubetriebenen Familienwagen arbeitet das Unternehmen derzeit. 2011 soll er erhältlich sein – und vielleicht fährt der Wagen dann ja auf der nächsten Messe über den ehemaligen Berliner Flugplatz.
"So, wir sitzen jetzt in dem Opel Hydrogen 4 Brennstoffzellenfahrzeug. Der Wagen lässt sich starten ganz normal wie ein normaler Verbrenner. Ich drehe den Zündschlüssel rum, das System fährt hoch. Die akustischen Signale teilen dem Fahrer mit, dass der Wagen nun startklar ist, startfähig ist, und dass wir dann mit der maximalen Leistung fahren können."
Mirco Schwan tritt aufs Gaspedal. Er dreht ein paar Runden auf dem Rollfeld – und alles bleibt ganz ruhig: Geräusche, wie sie ein Verbrennungsmotor von sich gibt, fehlen beim Brennstoffzellenfahrzeug fast komplett. Denn der Motor arbeitet sanft und leise – und aus dem Auspuff kommt statt Kohlendioxid nur Wasserdampf.
"Wir tanken Wasserstoff unter Druck, gasförmig im Tank. Der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle gewandelt in Strom. Der Strom wird verwendet für den Elektromotor, der den Wagen letztendlich antreibt. Wenn wir hier von einem Brennstoffzellenfahrzeug reden, ist es eigentlich ein Elektrofahrzeug, weil ein Elektromotor dieses Fahrzeug antreibt."
Rund ein Dutzend Fahrzeuge von Opel sind mit diesem Antrieb bereits probeweise unterwegs. Doch die Technik ist ausgereift und könnte im großen Stil zum Einsatz kommen. Und auch andere Autohersteller wie etwa Mercedes Benz präsentieren hier ihre fertigen Brennstoffzellenfahrzeuge. Wer mit solch einem Auto fährt, bekommt allerdings schnell ein Problem: Dann nämlich, wenn er tanken muss – denn Wasserstofftankstellen gibt es derzeit kaum. Abhilfe könnte da die Mobile Tankstelle leisten: Es ist ein Lastwagen, auf dem zahlreiche kleine Tanks und Kühlaggregate installiert sind. Stefan Metz.
"Die mobile Wasserstofftankstelle führt 1000 Liter flüssigen Wasserstoff mit, der dann verdampft wird und über einen Kompressor dann entweder gasförmig betankt wird an das Fahrzeug oder in flüssiger Form. Sie haben also im Grunde alle Komponenten einer stationären Tankstelle hier auf 8,50 Meter komprimiert."
Rund drei Minuten dauert es, dann ist das Brennstoffzellenfahrzeug vollgetankt. Stefan Metz klappt den Tankdeckel eines Wagens auf und los geht's.
"Sie nehmen dann einfach die Tankpistole von der Zapfsäule, kuppeln das an, an das Fahrzeug, verriegeln und lassen den Wasserstoff überströmen. Und in so fern im Grunde die üblichen Handgriffe, die man auch heutzutage bei Benzinfahrzeugen gewohnt ist."
Solch eine mobile Wasserstofftankstelle ist natürlich nur eine Übergangslösung für die Zeit, in der es noch kein festes Tankstellennetz gibt. Doch zunächst einmal muss sich das Brennstoffzellenfahrzeug durchsetzen. Der Vorteil zu den akkubetriebenen Elektroautos ist auch die kurze Tankzeit: Denn die Fahrzeuge mit Lithium-Akkus müssen mehrere Stunden an einer Steckdose laden. Wartezeit, die bei der Brennstoffzelle entfällt. Und: Eine Tankfüllen reicht für mehrere Hundert Kilometer – Strecken, die das konventionelle akkubetriebene Auto nicht zurücklegen kann, sagt Doktor Christopher Hebling vom Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme.
"Wichtig zu wissen ist eben, dass man mit Batterien, auch in Fahrzeugen meines Erachtens auch in den nächsten zehn Jahren nicht signifikant über die hundert oder vielleicht zweihundert Kilometer Reichweite hinauskommen wird. Diese Reichweiten sind vor allem auch bestimmt bei nahezu nicht vorhandenem Komfort. Da ist also kein Navigationssystem, da ist nicht mal eine Heizung mit dabei. So das heißt, eine Heizung konventionellen Stils wie wir sie derzeit haben würde die Reichweite glatt noch mal halbieren. Also deutlich unter 50 Kilometer."
Experten gehen allerdings davon aus, dass sich sowohl Elektrofahrzeuge mit Akku und auch die mit Brennstoffzelle verbreiten werden. Denn für Kurzstrecken in der Stadt ist das mit Strom betankte Elektroauto allemal ausreichend.
Dass es jedoch auch anders geht und man auf Komfort im akkubetriebenen Elektroauto nicht verzichten muss, zeigt beispielsweise die Firma Tesla mit ihrem zweisitzigen Sportwagen. Der beschleunigt von null auf hundert in vier Sekunden. Möglich ist das durch einen leistungsfähigen Verbund aus einzelnen Lithium-Akkus, der auch Heizung und Navi speist, sagt Sarah Zimmermann:
"Das Batteriepackt besteht aus 6831 Zellen und die sind flüssigkeitsgekühlt. Das heißt, die Batterien werden dadurch immer auf derselben Temperatur gehalten."
Einige Jahre lang hat die Firma an ihrem Modell gearbeitet – weltweit sind derzeit etwa 1300 Fahrzeuge verkauft. Tanken ist zwar ohne Tankstelle möglich – dann aber mit Wartezeit.
"Man kann entweder an einer ganz normalen Haushaltssteckdose in 16 bis 18 Stunden laden, mit 32 Ampere in 8 oder am schnellsten geht's mit 63 Ampere in dreieinhalb Stunden. Man kann natürlich wahlweise sich auch ein Solarpanel aufs Garagendach machen und die Sonne direkt in den Tank laden."
Bei einem Preis von rund 100.000 Euro ist der Tesla allerdings nichts für den normalen Käufer - an einem akkubetriebenen Familienwagen arbeitet das Unternehmen derzeit. 2011 soll er erhältlich sein – und vielleicht fährt der Wagen dann ja auf der nächsten Messe über den ehemaligen Berliner Flugplatz.