Stilikonen des Alternative Country
Sie begannen 1985 als Coverband und wurden dann zu einer stilprägenden Band des Alternative Country. Ihr Auftritt beim Rudolstadt-Festival war nach langer Zeit eines von nur vier Konzerten in Deutschland.
"Es ist viel schwieriger, leise zu spielen als laut". Das ist das Motto der Cowboy Junkies, die sich Mitte der 80er-Jahre in Toronto als Familienband gegründet haben: Margo Timmins singt und ihre Brüder Michael und Peter spielen Gitarre und Schlagzeug. Seit 30 Jahren ist auch Bassist Alan Anton dabei.
Der Durchbruch 1988 mit den "Trinity Sessions"
Das erste Album "Whites Off The Earth" erscheint 1986 noch im Selbstverlag. Doch bereits mit den zwei Jahre später erschienen "Trinity Sessions" sorgen die Kanadier für weltweites Aufsehen. Spartanisch, mit einem einzigen Mikrofon in einer Kirche aufgenommen, sollte das Album zum musikalischen Manifest der Cowboy Junkies werden: Minimalistische Arrangements, die den ruhigen, dabei vibrierend erotischen Gesang Margo Timmins begleiten.
Songs mit Ecken und Kanten
Doch hinter der scheinbar harmonischen Fassade kommen immer wieder auch Kanten, Schatten und ein dunkles, nicht näher definierbares Unbehagen zum Vorschein. Wobei sich die Cowboy Junkies mit ihrer Mischung aus Folkballaden, Alternative Country und Indie-Rock bis heute treu geblieben sind.
Im Heinepark in Rudolstadt spielte das Quartett Songs von ihrem aktuellen Album "All That Reckoning" und ältere aus 30 Jahren Bandgeschichte. Das Wiedersehen mit einer der ganz großen Bands der Americana-Bewegung bildete den krönenden Abschluss des 29. Rudolstadt-Festivals.