Schrill und schräg
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Wir sind "schrill und schräg", aber auch "cool und jazzig": Das sagen die Dissonanten Tanten aus Frankfurt von sich selbst. Der ehemals selbstverwaltete Frauenchor bereichert die Main-Metropole mit einem Repertoire von Klassik über Swing bis Pop.
Die Dissonanten Tanten aus Frankfurt am Main sind etwa 30 Frauen mit einem hohen Anspruch an ihren Gesang. Im Jahr 1990 begannen die Sängerinnen als selbstverwalteter Chor am Frauenkulturhaus. Vier Jahre später übernahm Chorleiterin Viola Engelbrecht die Regie bei den Tanten. Aktuell haben sie Reizworte der Pandemie vertont.
Das Repertoire reicht von Madrigalen und Klassik über Swing und Pop bis zu experimenteller Musik. Alle zwei bis drei Jahre erarbeiten "die Damen", wie Engelbrecht ihre Sängerinnen liebevoll nennt, ein größeres Projekt. Sängerin Karin Knauf erzählt, dass dabei auch szenische Choreografien einstudiert werden und fügt hinzu: "Nein, wir tanzen nicht!"
Innerliche Verbundenheit im Chor
Die Lieder erzählen durch die Choreografien eine neue Geschichte, erklärt Engelbrecht. "Ich nenne das Chortheater." Es sei kein Theaterstück, sondern es bleibe ein Chorkonzert. Bei ihrem Programm "Gute Laune - oder was?" ging es um Schlager im Nationalsozialismus, in ihrem Programm "Words" spielten sie mit ihren Stimmen und Elektronik und ihrer Heimatstadt Frankfurt widmeten sie eine Revue - so bunt wie die Stadt.
Die geringe Fluktuation im Chor zeigt, die Damen verstehen sich untereinander. Es herrsche eine innerliche Verbundenheit untereinander, so Knauf, denn viele von ihnen sind schon sehr viele Jahre dabei.