Wie Aiga Rasch zu den Detektiven kam
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Schwarz, plakativ, geheimnisvoll: Die berühmten Cover der Jugendkrimireihe "Die drei ???" sind markant. Entworfen wurden sie von der Illustratorin Aiga Rasch. Doch beim Verlag kamen ihre Entwürfe anfangs gar nicht gut an.
Die Illustrationen von Aiga Rasch haben über Jahrzehnte viele Kinder begleitet: Die 2009 verstorbene Künstlerin gestaltete bereits in den 1960er-Jahren das ikonische Coverdesign der Jugendkrimireihe "Die drei ???" für Bücher und Kassetten. Die Bilder waren stets schwarz umrandet, mit oft bunten, geheimnisvollen Figuren, Tieren oder Gesichtern.
Die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart widmet der Illustratorin nun die Ausstellung "Von Stuttgart nach Rocky Beach. Auf den Spuren von Aiga Rasch". An ihr ist auch Nachlassverwalter Matthias Bogucki beteiligt. Rasch habe mehr als 600 Bücher mitgestaltet, zumeist Kinderbücher, berichtet er.
Frech den Grafikkollegen plattgemacht
Rasch habe irgendwann im Kosmos-Verlag ein Kinderbuch mit Alfred-Hitchcock-Cover entdeckt – eine brandneue Serie über ein junges Detektivtrio in Rocky Beach – und sei Feuer und Flamme gewesen, erzählt Bogucki. Der Verlag selbst war jedoch zu diesem Zeitpunkt mit der Jugendkrimireihe nur mäßig zufrieden. Etwas forsch habe Rasch dann erklärt, sie wüsste, wo das Problem liege: Das Layout sei nicht besonders ansprechend. "Sie hat dann einfach mal ganz frech den Grafikkollegen ein bisschen plattgemacht, so drastisch muss man das formulieren", erzählt ihr Nachlassverwalter.
Doch Aiga Raschs neue, düstere Coverentwürfe kamen zunächst gar nicht gut an: Der Verlagschef sei schockiert gewesen. Denn schwarze Kinderbücher hatte es noch nie gegeben. Eine Lektorin überzeugte den Chef dann aber, Raschs Entwürfen eine Chance zu geben.
Alle Kinderbücher sahen gleich aus
"Alle Kinderbücher waren eigentlich gleich: Die Protagonisten mussten vorne drauf sein, ganz groß und fröhlich und lachend", sagt Bogucki. Raschs Entscheidung, die Hauptfiguren nicht zu zeigen und stattdessen auf ein schwarzes Cover mit plakativen Bildern zu setzen, sei damals ein sehr mutiger Schritt gewesen.
Der Erfolg – über 30 Millionen verkaufte Exemplare 30 Jahre später – hat der Illustratorin im Nachhinein Recht gegeben.
(jfr)