Die dunklen Sachen sind die Knochen
Physik zum Anfassen und Mitmachen wurde der Öffentlichkeit in Rostock geboten. Im Mittelpunkt des Festivals mit dem Motto "Röntgen & Co." standen die Zusammenhänge zwischen Medizin und Physik.
Fachleute und Wissenschaftler suchen das Gespräch mit Passanten auf der Straße. Seit dem Jahr der Physik im Jahr 2000 eine erfolgreiche Sache auf dem Wissenschaftsfestival. So auch in Rostock. Tausende sind in diesen Tagen zu den "Hightlights der Physik" gekommen. Ranga Yogeshwar – der bekannte TV-Moderator und Physiker ist mit seiner Show der Naturwunder einer der Höhepunkte. Die unterhaltsame Wissensvermittlung, zu der kostenlos eingeladen wird, soll dazu anregen, Physik nicht nur zu konsumieren:
"Also wir konsumieren ganz viel Physik. Wir nutzen technische Apparate, sei es ein Aufnahmegerät, Fotoapparat oder Handy. Überall steckt Physik – im Großen wie im Kleinen. Nur, wir müssen uns eben klar machen, das wurde alles mal entwickelt und wir haben die große Chance, Dinge weiterzuentwickeln und in die Haltung des Gestalters zu schlüpfen, nämlich derjenige der sagt, kann man das vielleicht nicht noch cleverer machen, nicht noch anders machen."
Mittelpunkt des Festivals ist ein großes weißes Zelt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus der Hansestadt. Darin verbirgt sich eine physikalische Erlebniswelt mit 30 Exponaten. Ein Drittel stellt die Universität Rostock zur Verfügung. Hier erfahren Besucher, welche physikalischen Phänomene hinter modernen Behandlungsmethoden und in medizinischen Geräten stecken. Physiklehrer und ihre Schüler strömen zu den Ständen. Wie Ultraschallwellen einen Blick ins Innere des Körpers möglich machen, probieren die Besucher unter Anleitung selbst aus so. So wie Frank Fuchs mit seiner Tochter Josephine:
"Ich habe den Schallkopf in der Hand und versuch ihn jetzt auf diese Folie raufzustellen, wo Wasser noch drunter ist. Ich nehm jetzt den zarten Unterarm meiner Tochter und werde mal den befeuchteten Arm mit dem Sensor berühren – und jetzt sehen wir verschieden Strukturen. Ich geh also hoch und runter. Das ist das maximale Bild? Josi, was sehen wir? Wir sehen Gewebe (sie lacht) das ist sehr spannend. Vater: Ich freu mich, dass noch alles da ist und heil ist. Jetzt sehen wir auch die Knochen. Die dunklen Sachen sind die Knochen dort."
Ein weiterer Anziehungspunkt sind menschliche Knochen-Exponate aus der Anatomie. Sie sind an einem Stand aufgestellt, an dem über Behandlungsmethoden mit Knochenersatzmaterial informiert wird. Dr. Cornelia Ganz, Biologin am Institut für Physik:
"Das ist ein synthetisches Knochenersatz-Material. Die Bestandteile sind Siliciumdioxid und Hydroxylapatit. Das ist ein normaler anorganischer Bestandteil des menschlichen Knochens und diese Struktur ähnelt der des Knochens. Also sie wurde im Prinzip an die Struktur des Knochens angepasst. Hauptsächlich ist es mittlerweile im Dentalbereich angewandt. Wenn jetzt der Knochen nicht ausreicht, um ein Implantat zu setzen, muss der Knochen aufgebaut werden, dazu kann dieses Ersatzmaterial verwendet werden."
Noch in der Forschung sind mit körperähnlichen Elementen besprühte Wundauflagen, die eines Tages einmal chronische Wunden schneller heilen lassen sollen. Wer sich auf dem Festival intensiver informieren möchte, kann zu Abendvorträgen renommierter Wissenschaftler gehen. So informiert Prof. Dietrich Grönemeyer vom Bochumer Institut für Mikrotherapie über bildgebende Verfahren in der Medizin:
"Wir leben in einem fantastischen Zeitalter – wo wir analysieren können, wo wir Labordaten bekommen können. Aber wo wir eben auch ungeahnte Einblicke in den menschlichen. Körper bekommen – bis auf die molekulare Ebene hinunter, selbst chemische Prozess analysieren können, die wichtig sind, um Therapieverläufe zu dokumentieren oder zur Vorsorge wesentlich werden. Die Medizin ist immer 20 Jahre zu spät. Also die Abrechnungsmodalitäten hinken den technischen Entwicklungen hinterher. Die Kernspintomographie dem Röntgen weit überlegen. Heute muss beim Unfall noch geröntgt werden, aber ansonsten ist die Kernspintomographie weit überlegen. Sie werden nie einen Bandscheibenvorfall sehen oder wie die Muskulatur stabil ist oder schrumpft. Das werden sie nur im Kernspin sehen. Röntgen war damals, heute geht’s woanders hin."
Unterhaltsam und schnell geht es auf dem "Einstein-Slam" zu. Naturwissenschaftler versuchen hier jeweils innerhalb von 10 Minuten das Publikum mit Formeln, Theorien aber auch knackigen Sprüchen und Gags für sich zu gewinnen. Bei den Besuchern kommt die humorvolle Art der Wissensvermittlung an. Einer bringt es auf den Punkt:
"Ich denke, Physik und Wissenschaft sollte entmystifiziert sein. Wer sich weiter interessiert, kann immer weiter einsteigen. Aber damit es jeder versteht, sollte es vom Einfachsten ausgehen, so sind auch die großen Formeln entstanden – aus einfachen Erkenntnissen."
"Also wir konsumieren ganz viel Physik. Wir nutzen technische Apparate, sei es ein Aufnahmegerät, Fotoapparat oder Handy. Überall steckt Physik – im Großen wie im Kleinen. Nur, wir müssen uns eben klar machen, das wurde alles mal entwickelt und wir haben die große Chance, Dinge weiterzuentwickeln und in die Haltung des Gestalters zu schlüpfen, nämlich derjenige der sagt, kann man das vielleicht nicht noch cleverer machen, nicht noch anders machen."
Mittelpunkt des Festivals ist ein großes weißes Zelt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus der Hansestadt. Darin verbirgt sich eine physikalische Erlebniswelt mit 30 Exponaten. Ein Drittel stellt die Universität Rostock zur Verfügung. Hier erfahren Besucher, welche physikalischen Phänomene hinter modernen Behandlungsmethoden und in medizinischen Geräten stecken. Physiklehrer und ihre Schüler strömen zu den Ständen. Wie Ultraschallwellen einen Blick ins Innere des Körpers möglich machen, probieren die Besucher unter Anleitung selbst aus so. So wie Frank Fuchs mit seiner Tochter Josephine:
"Ich habe den Schallkopf in der Hand und versuch ihn jetzt auf diese Folie raufzustellen, wo Wasser noch drunter ist. Ich nehm jetzt den zarten Unterarm meiner Tochter und werde mal den befeuchteten Arm mit dem Sensor berühren – und jetzt sehen wir verschieden Strukturen. Ich geh also hoch und runter. Das ist das maximale Bild? Josi, was sehen wir? Wir sehen Gewebe (sie lacht) das ist sehr spannend. Vater: Ich freu mich, dass noch alles da ist und heil ist. Jetzt sehen wir auch die Knochen. Die dunklen Sachen sind die Knochen dort."
Ein weiterer Anziehungspunkt sind menschliche Knochen-Exponate aus der Anatomie. Sie sind an einem Stand aufgestellt, an dem über Behandlungsmethoden mit Knochenersatzmaterial informiert wird. Dr. Cornelia Ganz, Biologin am Institut für Physik:
"Das ist ein synthetisches Knochenersatz-Material. Die Bestandteile sind Siliciumdioxid und Hydroxylapatit. Das ist ein normaler anorganischer Bestandteil des menschlichen Knochens und diese Struktur ähnelt der des Knochens. Also sie wurde im Prinzip an die Struktur des Knochens angepasst. Hauptsächlich ist es mittlerweile im Dentalbereich angewandt. Wenn jetzt der Knochen nicht ausreicht, um ein Implantat zu setzen, muss der Knochen aufgebaut werden, dazu kann dieses Ersatzmaterial verwendet werden."
Noch in der Forschung sind mit körperähnlichen Elementen besprühte Wundauflagen, die eines Tages einmal chronische Wunden schneller heilen lassen sollen. Wer sich auf dem Festival intensiver informieren möchte, kann zu Abendvorträgen renommierter Wissenschaftler gehen. So informiert Prof. Dietrich Grönemeyer vom Bochumer Institut für Mikrotherapie über bildgebende Verfahren in der Medizin:
"Wir leben in einem fantastischen Zeitalter – wo wir analysieren können, wo wir Labordaten bekommen können. Aber wo wir eben auch ungeahnte Einblicke in den menschlichen. Körper bekommen – bis auf die molekulare Ebene hinunter, selbst chemische Prozess analysieren können, die wichtig sind, um Therapieverläufe zu dokumentieren oder zur Vorsorge wesentlich werden. Die Medizin ist immer 20 Jahre zu spät. Also die Abrechnungsmodalitäten hinken den technischen Entwicklungen hinterher. Die Kernspintomographie dem Röntgen weit überlegen. Heute muss beim Unfall noch geröntgt werden, aber ansonsten ist die Kernspintomographie weit überlegen. Sie werden nie einen Bandscheibenvorfall sehen oder wie die Muskulatur stabil ist oder schrumpft. Das werden sie nur im Kernspin sehen. Röntgen war damals, heute geht’s woanders hin."
Unterhaltsam und schnell geht es auf dem "Einstein-Slam" zu. Naturwissenschaftler versuchen hier jeweils innerhalb von 10 Minuten das Publikum mit Formeln, Theorien aber auch knackigen Sprüchen und Gags für sich zu gewinnen. Bei den Besuchern kommt die humorvolle Art der Wissensvermittlung an. Einer bringt es auf den Punkt:
"Ich denke, Physik und Wissenschaft sollte entmystifiziert sein. Wer sich weiter interessiert, kann immer weiter einsteigen. Aber damit es jeder versteht, sollte es vom Einfachsten ausgehen, so sind auch die großen Formeln entstanden – aus einfachen Erkenntnissen."