Dusan David Parízek über Havels "Largo desolato"
Die geniale Stelle kommt dieses Mal vom tschechischen Regisseur Dusan David Parízek. Er erinnert sich an eine Inszenierung seines inzwischen verstorbenen Landsmannes Jan Grossman aus dem Jahr 1990: Vaclav Havels "Largo desolato" – am Theater am Geländer in Prag.
Ein Intellektueller, der Angst hat, die Konfrontation zu suchen und versucht, sich aus der Verantwortung zu stehlen. In einem Moment steht der Hauptdarsteller an einer Wand und darauf fällt der Schatten des Kronleuchters und sieht aus wie eine riesige Spinne.
"Dieser Mann wurde sich in diesem Moment seiner eigenen Furchtsamkeit bewusst" – Ein Bild, an das Dusan David Parízek gern und fasziniert zurückdenkt: "Es hat nichts gekostet und im Prinzip alles gesagt."