Die größten IFA-Flops

Technik, die nicht begeistert

Alte Kabel in der Elektroschrotttonne
In wenigen Tagen geht es los: Am Freitag startet die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin. © imago stock&people
Von Wolfgang Noelke |
Am Freitag beginnt die IFA. Bei der großen Technikshow in Berlin kann man schon mal ins Zweifeln kommen, ob das wirklich alles so neu ist und wer das alles braucht. Deshalb präsentieren wir die ganz großen IFA-Innovationen, die tatsächlich niemand brauchte.
Standen auch Sie in der Schlange, um die Sensation einer Funkausstellung einmal gesehen oder in der Hand gehalten zu haben? Oder fanden Sie bei Ihren Großeltern ein sogenanntes "Kellerkind"? Das ist der Spitzname für einst heiß begehrte Unterhaltungselektronik, die inzwischen als wertloser Elektronikschrott im Keller verrostet, weil der mal zu teuer war, um einfach weggeworfen zu werden. Neben den häufigsten Kellerkindern, den Autoradios, verstaubt gelegentlich noch diese oder jene Funkausstellungs-Sensation, die sich zum Flop entwickelte.
In dieser Woche der Innovationen stellen wir vor: Die Flops. Wolfgang Noelke pustet kurz den Staub weg und versucht sie nochmal zum Leben zu erwecken.

Flop 1: Die Nipkow-Scheibe
Beginn des Fernsehzeitalters (1928)


Zu Beginn des Fernsehzeitalters kamen die Bilder aus der mechanischen Glotze: So wie sie sich der Berliner Erfinder Paul Nipkow als elektrisches Teleskop patentieren ließ. Vor einer starken Lampe rotierte eine spiralförmig durchlöcherte Scheibe und projizierte hin- und herflitzende Lichtpunkte auf alle davor stehenden Objekte und Menschen.
Ein Mann bedient am Dienstag (19.04.2011) im Kuba Imperial Museum in Wolfenbüttel den Nachbau einer Nipkow-Scheibe. Mit dem Gerät wird ein Bild zeilenweise zusammengesetzt. Dieses und weitere historische Fernsehgeräte zeigt das Museum in einer Ausstellung.
Nachbau einer Nipkow-Scheibe im Kuba Imperial Museum in Wolfenbüttel© picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte

Flop 2: Das Drahttongerät
Vorgänger des Tonbands (1924)

Toningenieure arbeiten mit einem Tonbandgerät
Toningenieure arbeiten mit einem Tonbandgerät© imago stock&people
Lange dominierte das Tonband die Tonaufnahmen. Doch noch vor dem Bandgerät gab es eine andere Entwicklung, der viel zugetraut wurden: das Drahttongerät. Es war eine Spule mit 400 Metern silbrig glänzendem Stahldraht, dünner als ein Haar. Der flitzte durch einen Schlitz, hinter dem ein winziger Aufnahmekopf den Draht je nach Lautstärke magnetisierte.
Auf der Suche nach dem perfekten Klang: Mehr als Stereo - also Quadro
Auf der Suche nach dem perfekten Klang: Mehr als Stereo - also Quadro© dpa-Zentralbild

Flop 3: Kunstkopf und Quadrophonie
Mehr als Stereoton (1973)

Stereo war nicht genug: Dreidimensionaler Klang lockte die Besucher zur Funkausstellung des Jahres 1973. Zwei Systeme konkurrierten dort miteinander. Kunstkopf-Stereo und Quadrophonie sollten akustisch vermitteln, man stünde mitten im Geschehen.
Die Bildplatte - der Vorläufer der DVD
Die Bildplatte - der Vorläufer der DVD© dpa

Flop 4: Die Bildplatte
Vorläufer der DVD (1973)

Die Bildplatte schillerte in allen Regenbogenfarben. Wie eine Schallplatte wurde die runde elastische Folie von einem winzigen Diamanten abgetastet. Aber die Sensation der Funkausstellung 1973, der Bildplattenspieler TP 1005, stotterte von Anfang an.
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