Die guten Geister des Hauses
Sie putzen, kochen, waschen und kümmern sich nebenher noch um die Kinder: In den USA der 69er-Jahre sind schwarze Hausmädchen die Seelen der Familie - dabei aber namenlos nur als "Help" bezeichnet. Im gleichnamigen Film interviewt eine junge Amerikanerin diese Frauen und dringt in eine Tabuzone ein.
"The Help" ist die Verfilmung des erst 2009 erschienenen Romans von Kathryn Stockett, der in der deutschen Ausgabe den Titel "Gute Geister" trug für die in wohlhabenden weißen Südstaatenhaushalten der 60er-Jahre allgegenwärtigen schwarzen Haus- und Kindermädchen. Die reichen Amerikanerinnen sprachen in ihren Bridge- und Kuchenkreisen einfach nur von "The Help", namenlosen Wesen, die - und das zeigt der Film in mehreren Episoden - das häusliche Leben an sich am Laufen hielten, vor allem die Kinder betreuten und erzogen, derweil ihre eigenen Kinder sich selbst überlassen waren.
Dass Buch und Film in den USA so viel Aufsehen erregten, spricht Bände darüber, wie sehr dieser gesellschaftliche Zustand bis heute ein Tabu ist. Für uns nichtbetroffene Zuschauer hält der Film eine gradlinige Geschichte bereit, in der uns die Lebensgeschichten starker schwarzer Frauen, gespielt von hervorragenden Darstellerinnen leicht melodramatisch ans Herz gehen.
Die Konstruktion ist einfach: Skeeter, eine schriftstellerisch ambitionierte junge Frau, kommt nach dem Studium in den 60er-Jahren in ihren Heimatort in Mississippi zurück und stellt fest, dass die Zeit stehen geblieben ist. Ihre Freundinnen heiraten jung, bekommen sofort Kinder, geben Partys und sind die Zierde ihrer Männer. Für die Kinder sind die "Helps" zuständig.
Da Skeeter auch so groß geworden ist, scheint sie ihr Thema gefunden zu haben. Doch die Interviews mit den Freundinnen ihrer Nanny stoßen sowohl in der schwarzen Gemeinde, erst recht aber bei den Mitgliedern des weißen Frauenclubs auf erschreckende Ablehnung. Solcherart Fraternisierung ist damals sogar per Gesetz verboten.
Die stille Aibileen und die resolute Minnie riskieren ihren Job und letztlich sogar die Existenz ihrer eigenen Familien, um bei Skeeters Projekt mitzumachen, Skeeter "nur" die Achtung im unglaublich hochnäsigen Frauenclan.
Sowohl Regisseur und Drehbuchautor Tate Taylor, als auch die Buchautorin Kathryn Stockett sind in den 70er-Jahren in Mississippi aufgewachsen. Ihre Geschichten atmen große Glaubwürdigkeit, auch, weil sie das Verhalten der schwarzen Frauen nicht idealisieren und das lässt glauben, dass die erschreckende Zeichnung der Südstaatengemeinde alles andere als überspitzt ist.
USA 2011. Regie: Tate Taylor. Darsteller: Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer, Bryce Dallas Howard, Ahna O'Reilley, Jessica Chastain, Allison Janney, Anna Camp. 146 Minuten.
Filmhomepage "The Help"
Dass Buch und Film in den USA so viel Aufsehen erregten, spricht Bände darüber, wie sehr dieser gesellschaftliche Zustand bis heute ein Tabu ist. Für uns nichtbetroffene Zuschauer hält der Film eine gradlinige Geschichte bereit, in der uns die Lebensgeschichten starker schwarzer Frauen, gespielt von hervorragenden Darstellerinnen leicht melodramatisch ans Herz gehen.
Die Konstruktion ist einfach: Skeeter, eine schriftstellerisch ambitionierte junge Frau, kommt nach dem Studium in den 60er-Jahren in ihren Heimatort in Mississippi zurück und stellt fest, dass die Zeit stehen geblieben ist. Ihre Freundinnen heiraten jung, bekommen sofort Kinder, geben Partys und sind die Zierde ihrer Männer. Für die Kinder sind die "Helps" zuständig.
Da Skeeter auch so groß geworden ist, scheint sie ihr Thema gefunden zu haben. Doch die Interviews mit den Freundinnen ihrer Nanny stoßen sowohl in der schwarzen Gemeinde, erst recht aber bei den Mitgliedern des weißen Frauenclubs auf erschreckende Ablehnung. Solcherart Fraternisierung ist damals sogar per Gesetz verboten.
Die stille Aibileen und die resolute Minnie riskieren ihren Job und letztlich sogar die Existenz ihrer eigenen Familien, um bei Skeeters Projekt mitzumachen, Skeeter "nur" die Achtung im unglaublich hochnäsigen Frauenclan.
Sowohl Regisseur und Drehbuchautor Tate Taylor, als auch die Buchautorin Kathryn Stockett sind in den 70er-Jahren in Mississippi aufgewachsen. Ihre Geschichten atmen große Glaubwürdigkeit, auch, weil sie das Verhalten der schwarzen Frauen nicht idealisieren und das lässt glauben, dass die erschreckende Zeichnung der Südstaatengemeinde alles andere als überspitzt ist.
USA 2011. Regie: Tate Taylor. Darsteller: Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer, Bryce Dallas Howard, Ahna O'Reilley, Jessica Chastain, Allison Janney, Anna Camp. 146 Minuten.
Filmhomepage "The Help"