Hier geht es zur Playlist der Sendung.
Zwischen jugendlichem Elan und Altersweisheit
Solokonzerte waren eigentlich nicht seine Spezialität, und trotzdem sind die beiden Hornkonzerte von Richard Strauss zwei besonders charakteristische Werke, die sein gesamtes Schaffen einrahmen.
Richard Strauss hat zu Beginn seiner kompositorischen Laufbahn und kurz vor deren Ende jeweils ein Konzert für Horn und Orchester komponiert – gleichsam als Klammer seines gesamten Werks. Die Wahl des Soloinstruments ist kein Zufall, denn Richards Vater Franz war Hornist an der Münchner Hofoper und einer der bedeutendsten Virtuosen für dieses Instrument im 19. Jahrhundert.
Kann man so einem böse sein?
So war der Klang des Waldhorns in der elterlichen Wohnung allgegenwärtig. Über Franz Strauss, der auch selbst Hornkompositionen hinterlassen hat, sagte Richard Wagner – dessen Musik Strauss senior übrigens nicht leiden konnte: "Der alte Strauss ist zwar ein unausstehlicher Kerl, aber wenn er Horn bläst, kann man ihm nicht böse sein."
Marie-Luise Neunecker, über die der "Spiegel" vor einigen Jahren schrieb, sie sei "die einzige international bekannte Hornistin", hat beide Konzerte vielmals gespielt. Im Gespräch mit Jürgen Liebing erläutert sie deren Besonderheiten – und die Schönheiten wie Tücken ihres Arbeitsgerätes.