Die Kammersymphonie Berlin wird 20
Die Kammersymphonie Berlin gründete sich 1990 um den Dirigenten Jürgen Bruns aus Musikern der Berliner Spitzenorchester und trat im Januar 1991 erstmals öffentlich auf. Sie verband und verbindet bis heute das erklärte Ziel, sich selten gespieltem und zu Unrecht vergessenem Repertoire sowie verfemter Musik zu widmen.
Ihre Programmgestaltung ist oft thematisch gefaßt, durch häufige Uraufführungen werden neue Klangfarben ins Programm genommen, mit Komponistenportraits oder -gegenüberstellungen werden Zusammenhänge über Epochen hinweg umrissen.
Das trifft auch auf eines ihrer Jubiläumskonzerte am 27. Februar zu:
Felix Mendelssohn und Ernst Toch waren Kosmopoliten, die während ihres Lebens - Mendelssohn in jungen, Toch in späten Jahren - an vielen Orten zugleich schöpferisch tätig sein konnten. Felix Mendelssohn, 1809 in Hamburg geboren, war Kind einer bekannten, wohlhabenden jüdischen Familie und wurde früh musikalisch gebildet und gefördert. Ernst Toch, 1887 in Wien geboren, wuchs in einem Haushalt des jüdischen Kleinbürgertums auf, in dem Musik eine weitgehend untergeordnete Rolle spielte. Beide strebten dem Komponistenberuf aus unterschiedlichen Richtungen kommend zu.
Die Stadt Berlin ist eine weitere Schnittstelle; Mendelssohns Familie zog früh hierher, sodass Felix einen hervorragenden Ausgangspunkt für die Ausbildung und erste Konzertreisen erhalten konnte. Toch kam hingegen spät, zu spät für die stürmische Entwicklung der "Goldenen Zwanziger", in der kurzen Zeit von 1929 bis zur Machtergreifung Hitlers fand er nicht den Erfolg, den er sich erhofft hatte. Doch auch Mendelssohn schien bereits hundert Jahre früher unter den Auswirkungen des Antisemitismus zu leiden; die begehrte Stelle seines Mentors Carl Friedrich Zelter an der "Sing-Akademie zu Berlin" bekam jedenfalls ein anderer. So ging Mendelssohn nach Leipzig, blieb dort bis zu seinem Tode 1847 und brachte der Stadt großen kulturellen Ruhm.
Toch musste vor der Nazi-Herrschaft fliehen und emigrierte über Paris, London, New York bis nach Kalifornien. "Man verliert seine Heimat und gewinnt keine neue", kommentierte er einmal diesen Schritt lakonisch, der auch einen Einschnitt in sein kompositorisches Schaffen und seine berufliche Selbstständigkeit bedeutete.
Jürgen Bruns ist Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Kammersymphonie Berlin, Chefdirigent des KOS Ljubljana und ab 2011 in der selben Position beim ECCO (Orchester des europäischen Komponistenverbandes). Mit seinem umfassenden Repertoire arbeitet Jürgen Bruns europaweit als Gastdirigent.
Tatjana Blome gewann als Zwölfjährige den 1. Preis beim Steinway-Wettbewerb und gab ein Jahr später ihren ersten Klavierabend. 1995 debütierte die gebürtige Dormunderin mit dem Ersten Klavierkonzert von Johannes Brahms in der Berliner Philharmonie. Sie tritt europaweit als Solistin und regelmäßige Liedbegleiterin des Baritons Dietrich Henschel sowie Duopartnerin im Duo Blome-Lunte (Saxophon und Klavier) auf.
www.kammersymphonie-berlin.de
Live aus dem Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Johann Sebastian Bach/Ernst Toch
Präludium und Fuge aus der Solosonate Nr. 3
(transkribiert für Streichorchester)
Ernst Toch
Sinfonietta für Streicher op. 96
W.A.Mozart/Ernst Toch
Variationen über "Unser dummer Pöbel meint" KV 455
(transkribiert für Klavier und Orchester)
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur ("Italienische")
Tatjana Blome, Klavier
Kammersymphonie Berlin
Leitung: Jürgen Bruns
Das trifft auch auf eines ihrer Jubiläumskonzerte am 27. Februar zu:
Felix Mendelssohn und Ernst Toch waren Kosmopoliten, die während ihres Lebens - Mendelssohn in jungen, Toch in späten Jahren - an vielen Orten zugleich schöpferisch tätig sein konnten. Felix Mendelssohn, 1809 in Hamburg geboren, war Kind einer bekannten, wohlhabenden jüdischen Familie und wurde früh musikalisch gebildet und gefördert. Ernst Toch, 1887 in Wien geboren, wuchs in einem Haushalt des jüdischen Kleinbürgertums auf, in dem Musik eine weitgehend untergeordnete Rolle spielte. Beide strebten dem Komponistenberuf aus unterschiedlichen Richtungen kommend zu.
Die Stadt Berlin ist eine weitere Schnittstelle; Mendelssohns Familie zog früh hierher, sodass Felix einen hervorragenden Ausgangspunkt für die Ausbildung und erste Konzertreisen erhalten konnte. Toch kam hingegen spät, zu spät für die stürmische Entwicklung der "Goldenen Zwanziger", in der kurzen Zeit von 1929 bis zur Machtergreifung Hitlers fand er nicht den Erfolg, den er sich erhofft hatte. Doch auch Mendelssohn schien bereits hundert Jahre früher unter den Auswirkungen des Antisemitismus zu leiden; die begehrte Stelle seines Mentors Carl Friedrich Zelter an der "Sing-Akademie zu Berlin" bekam jedenfalls ein anderer. So ging Mendelssohn nach Leipzig, blieb dort bis zu seinem Tode 1847 und brachte der Stadt großen kulturellen Ruhm.
Toch musste vor der Nazi-Herrschaft fliehen und emigrierte über Paris, London, New York bis nach Kalifornien. "Man verliert seine Heimat und gewinnt keine neue", kommentierte er einmal diesen Schritt lakonisch, der auch einen Einschnitt in sein kompositorisches Schaffen und seine berufliche Selbstständigkeit bedeutete.
Jürgen Bruns ist Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Kammersymphonie Berlin, Chefdirigent des KOS Ljubljana und ab 2011 in der selben Position beim ECCO (Orchester des europäischen Komponistenverbandes). Mit seinem umfassenden Repertoire arbeitet Jürgen Bruns europaweit als Gastdirigent.
Tatjana Blome gewann als Zwölfjährige den 1. Preis beim Steinway-Wettbewerb und gab ein Jahr später ihren ersten Klavierabend. 1995 debütierte die gebürtige Dormunderin mit dem Ersten Klavierkonzert von Johannes Brahms in der Berliner Philharmonie. Sie tritt europaweit als Solistin und regelmäßige Liedbegleiterin des Baritons Dietrich Henschel sowie Duopartnerin im Duo Blome-Lunte (Saxophon und Klavier) auf.
www.kammersymphonie-berlin.de
Live aus dem Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Johann Sebastian Bach/Ernst Toch
Präludium und Fuge aus der Solosonate Nr. 3
(transkribiert für Streichorchester)
Ernst Toch
Sinfonietta für Streicher op. 96
W.A.Mozart/Ernst Toch
Variationen über "Unser dummer Pöbel meint" KV 455
(transkribiert für Klavier und Orchester)
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur ("Italienische")
Tatjana Blome, Klavier
Kammersymphonie Berlin
Leitung: Jürgen Bruns